WebView2 Build 120 zerstört COM-Infrastruktur

Wieder mal eine tolle Geschichte wie Kunden auf uns als Softwarehersteller sauer werden, weil Microsoft ein nicht funktionierendes Update veröffentlicht.

Die Story:

  • Wir nutzen intern COM für sehr viele Objekte, um unsere eigene Software via VB-Script zu steuern.
  • Wir haben auch die Möglichkeit Controls vom Typ WebView2 anzulegen.
  • Am 07.12. veröffentlichte Microsoft für den WebView2 den Build 120.
  • Unsere Software benutzt im Allgemeinen „Evergreen“, d.h. es wird immer die aktuelle WebView2 ohne eigne Installation benutzt.

Effekt:
Seit dem Update kann man nach dem, ein WebView2 Fenster zerstört wurde, keine COM Class Factory in unserem Programm aufrufen.
Intern scheint das WebView2 CoSuspendClassObjects aufzurufen wenn das Control zerstört wird. Die Folge unser IMessageFilter springt an und es kommt ein Dialog, der auf einen nicht reagierenden COM Server hinweist.

Der nicht reagierende COM-Server ist unsere eigene Anwendung… 😯

Toll! 😥

Einziger für uns möglicher Workaround für uns ist leider, die alte Version 119 auf jedem Client lokal zu installieren. Dann über einen Registry Eintrag (HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Edge\WebView2\BrowserExecutableFolder) den Aufruf von der aktuellen Version umzubiegen.
Netterweise kann man das für jede Anwendung separat steuern.

Details zum Nachlesen auf GitHub.

Nachtrag: Der Bug verschwand mit dem Update 120.0.2210.77 in der evergreen Version. Bei mir wurde der Fix am Montag den 18.12.2023 automatisch installiert.

Sieh mal an: SetFilePointer und SetFilePointerEx sind eigentlich überflüssig, wenn man ReadFile und WriteFile verwendet…

Man lernt nie aus, bzw. man hat vermutlich nie die Dokumentation vollständig und richtig gelesen.

Wenn man eine Datei nicht sequentiell liest ist es normal Seek, Read/Write in dieser Folge zu nutzen. Order eben SetFilePointer, ReadFile/WriteFile.

In einer StackOverflow Antwort stolperte ich über die Aussage:

you not need use SetFilePointerEx – this is extra call. use explicit offset in WriteFile / ReadFile instead

(Rechtschreibung nicht korrigiert).

Aber der Inhalt war für mich neu. Sieh mal an, selbst wen man kein FILE_FLAG_OVERRLAPPED benutzt, kann man die OVERLAPPED Struktur nutzen und die darin vorhandenen Offsets verwenden.
Diese werden sogar netterweise angepasst, nachdem gelesen/geschrieben wurde.

Zitat aus der MSDN (der Text ist gleichlautend für WriteFile):

Considerations for working with synchronous file handles:

  • If lpOverlapped is NULL, the read operation starts at the current file position and ReadFile does not return until the operation is complete, and the system updates the file pointer before ReadFile returns.
  • If lpOverlapped is not NULL, the read operation starts at the offset that is specified in the OVERLAPPED structure and ReadFile does not return until the read operation is complete. The system updates the OVERLAPPED offset before ReadFile returns.

Universal CRT auf Windows 7, Vista und Windows 8.0/8.1 wird über Windows Update ausgerollt

Eine „Spaßbremse“ Software mit Visual Studio 2015 auszuliefern war bisher in jedem Fall das Universal CRT.

Im Speedproject.de Blog ist davon auch einiges zu lesen gewesen:
Noch kein Umstieg auf VS-2015
Anwendungslokaler Einsatz der Universal CRT
Visual Studio 2015 und die Universal CRT

Dieses Paket musste man zusätzlich mit installieren auf allen Systemen die Windows 7, Vista oder Windows 8.x verwendet haben. Die Probleme und das Nachfragen von Entwicklern hat nun Wirkung gezeigt.
Microsoft veröffentlicht den KB2999226 über Windows Update. Damit entfällt das Ausrollen mit dem eigenen Setup.

angeboten bzw. installiert wurde.

Danke für den Hinweis an Michael Külshammer. (siehe auch dotnetpro)

Nachtrag:
Bei mir erscheint jetzt auf meinen Windows 7 Rechner das entsprechende Update als optionales Update
KB2999226

Eine Überraschung mit GetModuleFileName

Ich habe ein Programm um COM-Automation erweitert. Der Test verlief super. Das Programm lief stand alone oder wurde über die Automation (CoCreateInstance) gestartet. Das Programm wurde im Installer integriert und ab da ging erst mal nichts mehr.

Wurde der externe COM Server über die Automation gestartet wurden auf einmal Satelite-DLLs nicht mehr gefunden. Das Programm ermittelte mit GetModuleFileName den Programmnamen. Ergänzte DEU zum Beispiel für die Deutsche Programmversion und suchte eine entsprechende DLL. Eigentlich ganz einfach. Das funktionierte aber nicht, weil GetModuleFileName den kurzen Dateinamen zurück gab. Also: aus PROGRAMM.EXE wurde PROGRA~1.EXE und Die Datei PROGRA~1DEU.DLL wurde gesucht, anstatt PROGRAMMDEU.DLL. Aber dann nicht gefunden…

Der Installer erzeugt scheinbar bei mir kurze Dateinamen in der Registrierung und auch MsiGetComponentPath, dass beim Start über CoCreateInstance konsultiert wurde, lieferte den kurzen Dateinamen.

Wirklich erstaunlich ist aber, dass der Name der in CreateProcess verwendet wurde auch später durch GetModuleFileName zurückgegeben wird. Wird also der kurze Dateiname beim Start verwendet, dann liefert GetModuleFileName einen kurzen Dateinamen.

Grundsätzlich kann man also nicht davon ausgehen, dass GetModuleFileName den langen Dateinamen zurück liefert.

Windows 7, PlaySound und die vermisste Prüfung auf Speicherlecks

Bei der Entwicklung von neuen Funktionen in einem Modul bekam ich irgendwann einen ASSERT. Diesen ASSERT hatte ich in einem Cache eingebaut. Der ASSERT sprang an, wenn bei Programmende der Cache nicht sauber aufgeräumt wurde. Also eigentlich in der Entwicklungsphase nichts ungewöhnliches. Irgendwo wurde also eine Funktion zum Aufräumen nicht aufgerufen.

Aber was mich in diesem Moment extrem stutzig machte, war, dass in der Debugausgabe meines VisualStudios keine Memory Leaks angezeigt wurden ❗ Das machte irritierte mich nun schon sehr. Erster Verdacht. Evtl. hat ja jemand die Leakprüfung für den Cache ausgeschaltet (siehe AfxEnableMemoryTracking). Aber eine kurze Prüfung ergab, dass dem nicht so ist.

Also den Test noch mal ausgeführt. Diesmal wieder der ASSERT und zusätzlich der Dump. „Oha“ dachte ich „Hier ist aber was richtig faul!“

Nachdem ich immer wieder andere Testszenarien verwendet habe, erschienen mal die Leaks und mal erschienen sie nicht. Und nach einiger Zeit kaum ich dahinter, dass immer wenn PlaySound in meiner Debug Version der Anwendung verwendet wurde, kein Leak-Check erfolgte. Wurde PlaySound nicht verwendet war alles gut und die Leaks wurden ausgegeben.

Jetzt ging es ans eingemachte. Schnell isolierte ich folgende DLLs die zusätzlich beim ersten PlaySound geladen wurden.

'xyz.exe': Loaded 'C:\Windows\SysWOW64\MMDevAPI.dll', Symbols loaded (source information stripped).
'xyz.exe': Loaded 'C:\Windows\SysWOW64\propsys.dll', Symbols loaded (source information stripped).
'xyz.exe': Loaded 'C:\Windows\SysWOW64\wdmaud.drv', Symbols loaded (source information stripped).
'xyz.exe': Loaded 'C:\Windows\SysWOW64\ksuser.dll', Symbols loaded (source information stripped).
'xyz.exe': Loaded 'C:\Windows\SysWOW64\avrt.dll', Symbols loaded (source information stripped).
'xyz.exe': Loaded 'C:\Windows\SysWOW64\setupapi.dll', Symbols loaded (source information stripped).
'xyz.exe': Loaded 'C:\Windows\SysWOW64\cfgmgr32.dll', Symbols loaded (source information stripped).
'xyz.exe': Loaded 'C:\Windows\SysWOW64\devobj.dll', Symbols loaded (source information stripped).
'xyz.exe': Loaded 'C:\Windows\SysWOW64\AudioSes.dll', Symbols loaded (source information stripped).
'xyz.exe': Loaded 'C:\Windows\SysWOW64\msacm32.drv', Symbols loaded (source information stripped).
'xyz.exe': Loaded 'C:\Windows\SysWOW64\msacm32.dll', Symbols loaded (source information stripped).
'xyz.exe': Loaded 'C:\Windows\SysWOW64\midimap.dll', Symbols loaded (source information stripped).

Und nach etwas weiter debuggen kam ich dahinter, dass der DllMain Code von setupapi.dll beim DETACH_PROCESS den Prozess sofort terminiert und nicht alle DLLs einen DETACH_PROCESS Aufruf erhalten. Aber der Code für die Leak-Detection der MFC liegt in der MFCx.DLL und wird durch eine statische Variable ausgelöst, die beim Entladen der MFCx.DLL dann zur Ausgabe der Speicherlecks führt. (Siehe PROCESS_LOCAL(_AFX_DEBUG_STATE, afxDebugState) und AfxDiagnosticInit).

Eine genauere Analyse des Stacktraces ergab folgendes Bild:

ntdll.dll!_ZwTerminateProcess@8()  + 0x5 bytes	
ntdll.dll!_RtlpWaitOnCriticalSection@8()  + 0x1d38f bytes	
ntdll.dll!_RtlEnterCriticalSection@4()  + 0x16a38 bytes	
setupapi.dll!_pSetupInitGlobalFlags@4()  + 0x1fc bytes	
setupapi.dll!_pSetupGetGlobalFlags@0()  + 0xe2 bytes	
setupapi.dll!_FlushWVTCache@0()  + 0x2f bytes	
setupapi.dll!_DestroyDeviceInfoSet@8()  + 0x3f bytes	
setupapi.dll!_SetupDiDestroyDeviceInfoList@4()  + 0x44 bytes	
MMDevAPI.dll!CDeviceEnumerator::FinalRelease()  + 0x78 bytes	
MMDevAPI.dll!ATL::CComObjectCached::~CComObjectCached()  + 0x3c bytes	
MMDevAPI.dll!ATL::CComObjectCached::`scalar deleting destructor'()  + 0xd bytes	
MMDevAPI.dll!ATL::CComObjectCached::Release()  + 0xf0c6 bytes	
MMDevAPI.dll!ATL::CComClassFactorySingleton::~CComClassFactorySingleton()  + 0x18 bytes	
MMDevAPI.dll!ATL::CComObjectNoLock<ATL::CComClassFactorySingleton >::`scalar deleting destructor'()  + 0x1a bytes	
MMDevAPI.dll!ATL::CComObjectNoLock<ATL::CComClassFactorySingleton >::Release()  + 0xe0e3 bytes	
MMDevAPI.dll!ATL::CAtlComModule::Term()  + 0x27 bytes	
MMDevAPI.dll!__CRT_INIT@12()  + 0x26e6 bytes	
MMDevAPI.dll!__CRT_INIT@12()  + 0x2588 bytes	
ntdll.dll!_LdrpCallInitRoutine@16()  + 0x14 bytes	
ntdll.dll!_LdrShutdownProcess@0()  + 0x141 bytes	
ntdll.dll!_RtlExitUserProcess@4()  + 0x74 bytes	
kernel32.dll!75eb7a0d() 	
msvcr100d.dll!__crtExitProcess(int status=0)  Line 709	C
msvcr100d.dll!doexit(int code=0, int quick=0, int retcaller=0)  Line 621 + 0x9 bytes	C
msvcr100d.dll!exit(int code=0)  Line 393 + 0xd bytes	C
xyz.exe!__tmainCRTStartup()  Line 568	C

Ursache war, dass MMDevAPI.DLL in seinem DllMain Code ausführt in der setupapi.dll, die aber bereits den DETACH_PROCESS abgearbeitet hat. Das grundsätzliche Problem wird hier in diesem Blog Artikel geschildert: http://blogs.msdn.com/b/oldnewthing/archive/2005/05/23/421024.aspx
Mit eigenen Worten: Die MMDevAPI.dll ruft Funktionen in einer DLL auf, die bereits alle Ihren Speicher und Ressourcen freigegeben hat. Und wie es hier im Code so aussieht, versucht die SetupAPI.DLL wieder Ressourcen zu akquirieren, die eben bereits schon freigegeben wurden, weil eine DLL sie erneut benutzt.

Die Folge ein „Crash“ in DllMain, die der Windows-Lader aber abfängt und sofort mit einer Terminierung des Prozesses ahndet. D.h. nun aber, dass nicht alle DLLs, die noch einen DllMain Aufruf mit DETACH_PROCESS erhalten müssten,  auch an die Reihe kommen.

Etwas weitere Recherche ergab, dass dieses Problem auch in den MSDN Foren bereits diskutiert wurde inkl. einer möglichen Lösung.
http://social.msdn.microsoft.com/Forums/vstudio/en-US/8cb1847d-3218-4610-9cb8-6905bd255ff5/no-dllprocessdetach-after-calling-playsound-on-windows-7-64bit

Die Lösung ist erstaunlich einfach: Wenn vor der Benutzung von PlaySound explizit die SetupAPI.DLL geladen wird, dann verläuft der Rest der Deinitialisierung vollkommen normal. SetupAPI.DLL wird nicht entladen, weil die DLL durch den LoadLibrary Aufruf die DLL im Speicher sperrt. MMDevAPI.DLL kann erfolgreich selbst aufräumen und der Code läuft nicht mehr ins Nirvana.

Hier handelt sich offensichtlich um einen Bug in Windows 7 (Windows 8 konnte ich dies bzgl. nicht testen).
Dieser Bug kann natürlich auch empfindlichere Probleme mit sich bringen, wenn Ressourcen betroffen sind, die nicht automatisch mit Prozessende freigegeben werden und wenn diese Ressourcen ausschließlich in der DllMain bei einem DETACH_PROCESS behandelt werden.

Strg+V und Umschalt+Einfg macht doch eigentlich das selbe… oder etwa nicht?

Ja! Das könnte man denken. Strg+V sowie Umschalt+Einfg sind Shortcuts um etwas aus der Zwischenablage einzufügen.
Man könnte weiterhin davon ausgehen, dass Windows in einem Edit-Control beide gleich behandelt. D.h. benutzt der Anwender Strg+V oder Umschalt+Einfg oder das  im Edit-Control, dann wird immer der selbe Vorgang ausgelöst.

Schön wäre es ja 🙁 …

Sowohl bei Strg+V, wie auch bei Umschalt+Einfg und über das Kontextmenü wird WM_PASTE an das Edit-Control gesendet. Schön!

Aber hat das Edit-Control den Stil ES_READONLY – ist also als nur lesend definiert -, dann wird bei Eingabe von Strg+V die Nachricht WM_PASTE nicht gesendet. Auch das Kontextmenü blendet den Menüpunkt Einfügen brav aus. Auch das ist gut so und wie erwartet.

Aber was passiert bei Umschalt+Einfg?
Ja. Das unerwartete passiert und in diesem Fall wird doch WM_PASTE gesendet…

Herausgekommen ist das als Bug in unserer Software bei einer speziellen Edit-Control Klasse, die auch bestimmte andere Datenformate aus der Zwischenablage verstehen soll. Ein Kunde stellte letzten Endes fest, dass er über Umschalt+Einfg weiterhin auch in ein Readonly-Control Daten einfügen kann.

Ich war ziemlich überrascht als ich dieses „unlogische“ Verhalten im Testfeld nachvollziehen konnte.
Wer hätte es gedacht? Ich nicht…

Visual Studio 2012 C++: CTP Version für Zielplattform Windows XP ist verfügbar

Es ist soweit. Für VS-2012 C++ ist seit einigen Tagen CTP Version verfügbar.
So ist es in einem der letzten Beiträge auf dem VC++ Team Blog zu lesen:

http://blogs.msdn.com/b/vcblog/archive/2012/10/08/10357555.aspx

D.h. mit der entsprechenden Library und den neuen Projekteinstellungen kann man mit VS-2012 wieder C++ Programme erstellen, die auch auf Windows-XP laufen.

Und das letzte Wort zu VS-11 und Windows-XP ist doch nicht gesprochen…

Gestern Abend hatten wir hier auf der ADC 2012 für C++ in Ohlstadt bei einem schönen Abendevent eine Q&A. Letztes Jahr fand diese Q&A auf einer Schiffahrt auf dem Chiemsee statt. Dieses Jahr war es ein Fußweg von ca. 20 Minuten vom Konferenzhotel, zu einem großen „Grillplatz“, dort standen Zelte, Fackeln Lagerfeuer und es wurde gut gegessen und wie immer viel „Networking“ betrieben.

Wie auch letztes Jahr sollten detailierte Fragen auf diese Q&A zu späterer Stunde vertagt werden.

DIE FRAGE die viele Entwicklern brennend interessierte war:
Kann man mit VS-11 Programme für Windows XP entwickeln oder nicht?

Rede und Antwort stand in diesem Fall Steve Teixeira, als Director of Program Management. Also in diesem Fall jemand, der wirklich etwas sagen und auch mit zu entscheiden hat.

Ich gebe seine Antwort von Steve, auf diese Frage zusammengefasst wie folgt wieder:

  1. Zu dem Zeitpunkt als die Entscheidung für das Fallenlassen vom XP-Support gefällt wurde erschien dies als richtig.
    Jetzt muss man allerdings eingestehen, dass diese Entscheidung ein Fehler von Microsoft war.
  2. Die Benutzerzahlen wurden weiter als sinkend berechnet. Man vermutete, dass zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von VS-11 noch maximal 20% XP-Nutzer vorhanden wären. Neue Umfragen gehen aber von einer Verbreitung von mindestens noch 46% Windows XP Installationen aus.
  3. Bei Microsoft wurde auch vermutet, dass es genügt den Entwicklern die neue VS-11 Oberfläche anzubieten aber das für das Compilieren das Toolset von VS-2010 genügen würde. Es wurde unterschätzt wie groß das Interesse an den neuen Compiler Funktionen in VS-11 mit C++11  ist. Was eben auch AMP und neue STL Funktionalität einschließt.
  4. Die Folge ist nun, dass Microsoft die Entscheidung für das Fallenlassen des Windows-XP Support neu überdenkt.
    Allerdings kann dies nicht mehr bis zum RTM geschafft werden.
    (Anmerkung von mir: Aktuell in der Beta wurde der gesamte Code, der die Windows-Vista/7 Funktionen isoliert entfernt und alle DLLs werden implizit geladen).

Möglich ist also, dass es ein Featurepack geben wird, dass nach dem RTM ausgeliefert wird, und in dem es dann doch einen XP Support in allen Bibliotheken und im Compiler gibt.

Die Antwort erschien mir ehrlich und geradeaus und war gewisslich keine Vertröstung ohne echten Hintergrund.
Ich weiß nicht wie groß wirklich die Chancen sind, aber diese Aussage deckt sich auch mit den „Gerüchten“, die ich um 5 Ecken gehört habe, und deckt sich auch mit der internen Diskussion, die mit den MVPs geführt wird.

Meine persönliche Schätzung ist eine 25 prozentige Chance, dass wir doch noch einen Windows-XP Support im VS-11 erhalten werden.

Lassen wir und überraschen. Aber es ist eine gute Nachricht ❗

PS: Ich schreibe dies direkt von der ADC für C++ 2012 in Ohlstadt.

Nachträge und Kommentare habe ich direkt in den Blog-Post übernommen, da diese manchmal übersehen werden:

Kommentar 1 vom 04.05.2012 von Steive Teixeira zur Klarstellung:

Hi Martin,
It was great to see you at ADC C++ this week! Just so that there is no confusion for the readers of your blog, the issue of XP support for C++ in Dev11 is one we’re taking very seriously, and we’re continuing to take customer feedback on Dev11 beta. However, we are not yet prepared to make an announcement on platform support for the RTM version of Dev11. We will be making an announcement on this in the coming weeks.
Thanks!
Steve

Kommentar 2 vom 04.05.2012 von Michael Kühlshammer 

Steve Teixeira schickte mir heute einen Link für einen Workaround und empfahl mir, dass möglichst viele Leute auf dem unten angegebenen Link einen Beitrag dazu schreiben sollen (dafür voten sollen), dass der VC11-Compiler auch Code für Windows XP erzeugt. Hier die Email-Antwort von Steve Teixeira:

“Thanks for your email. We continue to devote resources to and support MFC in Dev11. The Windows XP issue is still unsettled, and I appreciate your feedback on this. You me have seen that I posted some of my thoughts on XP support in the comment thread of this blog entry on the VC++ team blog: http://blogs.msdn.com/b/vcblog/archive/2012/04/18/10295093.aspx.

Thanks again,
Steve

RegisterActiveObject und CoLockObjectExternal

Wenn man ein COM Objekt erzeugt und dieses im System über die ROT (Running Object Table) sichtbar, dann sollte man normalerweise Weak-Locks benutzen. Das kann man auch in der Doku zu RegisterActiveObject  nachlesen. Ansonsten wird es schwierig zu entscheinden, wann man seine Objekte zerstören kann.

Wenn aber nun eine Anwendung sichtbar gemacht wird, also das Objekt vom Benutzer übernommen wird, dann darf es ja nicht beendet werden, wenn der externe Erzeugende Prozess beendet wird und die letzte Referenz zu dem Objekt beendet wird.

Wie verhindert man das?

Die Lösung ist relativ simpel. Solange die Anwendung sichtbar ist, oder besser, wenn sie sichtbar wird ruft man einmalig CoLockObjectExternal auf! Dadurch wird ein weitere Lock auf das Objekt ausgeführt.
Aber Achtung ❗ Hier wird keine Referenzzählung verwendet. Egal wie oft man CoLockObjectExternal aufruft, der Referenzzähler wird nur einmal erhöht.

Beendet der User das Programm entsperrt man das Objekt wieder. Sollten keine weiteren Objekte in der Anwendung benutzt werden, dann terminiert die Anwendung wenn man alles richtig gemacht hat 😉
Man ruft CoLockObjectExternal am Besten entweder auf, wenn die Anwendung sichtbar wird (WM_SHOWWINDOW) und erneut wenn WM_CLOSE aufgerufen wird. Die MFC macht alles fast automatisch richtig, bis eben auf die Aufrufe von CoLockObjectExternal, die man selbst im Code unterbringen muss, wie auch die Registrierung der Objekte in der ROT.
Ist noch eine externe Referenz vorhanden wird die Anwendung nicht terminiert, weil der interne Objektzähler der MFC dies verhindert (Code in CFrameWnd::OnClose). Ist kein externer Lock mehr vorhanden sperrt CoLockObjectExternal die Anwendung vom terminieren weil damit exakt eine Referenz aufrecht erhalten wird. Wird durch den Benutzer das Schließen der Anwednung angefordert wird dann im WM_CLOSE diese letzte Refrenz aufgelöst und die Anwednung kann terminieren auch wnen noch ein Eintrag in der ROT vorhanden ist. Dieser wird dann beim Beenden der Applikation auch entfernt.

GetComboBoxInfo liefert kein hwndItem, wenn die Applikation kein Common-Control 6.0 Manifest benutzt

Es ist einfach ärgerlich, dass die Änderungen, die an der API mit den Common-Control 6.0 so mies dokumentiert sind.

Wir haben eine neu programmierte Standardklasse in ein selten benutzes (uraltes) Tool übernommen.
Auf einmal funktionierten Teile der UI nicht mehr richtig, die in unseren Produkten bisher fehlerfrei gearbeitet haben. Speziell hatten wir Probleme mit der Anzeige von Comboboxen.

Die Ursache war schnell gefunden:
GetComboBoxInfo liefert für hwndItem immer NULL, wenn die Applikation kein Common-Control 6.0 benutzt.
Es wäre alles viel schneller entdeckt worden, wären passende ASSERTs eingebaut worden an den Stellen, an denen man auch etwas bestimmtest erwartet. Eben hier, dass hWndItem nicht NULL ist. Aber vermutlich dachte der Programmierer: Wenn ich schon eine Information bekomme, dann ist diese Information bestimmt auch richtig und vollständig.
Pustekuchen … 🙁 … aber wer will ihm das übel nehmen.

Das steht in der Doku zu COMBOBOXINFO natürlich nirgends drin (bzw. jetzt natürlich schon, weil ich eine entsprechende Community Addition gemacht habe).
http://msdn.microsoft.com/en-us/library/windows/desktop/bb775798(v=vs.85).aspx