Es ist ja bekannt, dass Programme, die nicht mit einem entsprechenden Trustinfo Manifest ausgestattet sind, unter Vista besonders behandelt werden. Werden diese Programme nicht im administrativen Rechten ausgeführt werden alle Zugriffe auf das Verzeichne C:\Program Files und auf HKEY_LOCAL_MACHINE\Software in der Registry umgeleitet.
Ein Registry Zugriff landet dann in HKEY_CURRENT_USER auf HKEY_CURRENT_USER\Software\Classes\VirtualStore\MACHINE\SOFTWARE. Ein Dateizugriff auf C:\Program Files wird umgeleitet nach C:\Users\Username\AppData\Local\VirtualStore\Program Files.
Was passiert aber nun, wenn der Administrator nun tatsächlich die „richtigen“ Daten in HKLM und C:\Program Files ändert UND es existieren bereits entsprechende Daten im VirtualStore?
Die Antwort ist logisch! Eine Änderung der Daten bleibt ohne Wirkung! Denn die Daten aus dem VirtualStore werden hier mit Vorrang behandelt. Sonst macht das ganze ja keinen Sinn, denn der VirtualStore soll ja scheinbar Schreibzugriffe erlauben.
Im Klartext: Existieren Daten sowohl im VirtualStore als auch in den eigentlichen originalen Positionen, dann werden immer die Daten des VirtualStore verwendet. Nur wenn der entsprechende Registry Key nicht vorhanden/gelöscht wird oder die entsprechende Datei nicht vorhanden/gelöscht ist, dann werden die Daten aus den original Verzeichnissen bzw. Registryästen verwendet.
Nur daraus folgt ein Problem:
Macht der Admin Korrekturen an den realen Daten UND es existieren Daten im VirtualStore, dann bleiben die Änderungen des Admins wirkungslos, bis er die Daten aus dem VirtualStore entfernt. Das kann eine spannende Aufgabe werden.
Vielleicht ist dies eine profane Erkenntnis, aber die Implikationen sind meines Erachtens immens.
PS: Gemein ist einfach, dass Software die bisher mit einer Fehlermeldung gerechnet hat, wenn ein Schreibversuch nach HKLM oder C:\Program Files erfolgte, nun auf einmal erfolgreich schreiben kann. Da kann man sich noch so sehr an alle Empfehlungen halten, hier wird man von Vista reingelegt und man muss schleunigst das entsprechende Trustinfo Manifest nachrüsten.
4 Gedanken zu „Der VirtualStore und seine Schattenseiten“