VS-Tipps & Tricks: Der Property Manager, der unbekannte Helfer.

Es gibt oft genug die Problematik, dass man eine bestimmte Environment Variable für ein Projekt setzen will, oder auch dass man für eine Gruppe von Projekten ein bestimmtes Include-Verzeichnis hinzufügen will oder bestimmte andere Projekteinstellungen benötigt.

Der bisherige Weg war meistens Handarbeit wenn es um die Projekteinstellungen ging. Bei Environment Variablen hatte man oft genug wenig Chancen.

Ein Weg ist es, einen Batch File zu schreiben, der die Environment Variablen setzt und dann die IDE mit DEVENV /useenv startet. In diesem Fall werden nur die entsprechenden Environment Variablen für LIB/INCLUDES etc. verwendet. Zusätzlich natürlich auch die eigenen spezifizierten.
Das hat aber den Nachteil, dass man nicht vergessen darf die IDE zu verlassen und neu zu starten hat, bevor man ein neues „normales“ Projekt bearbeiten will.
Summa summarum: Geht, ist aber kein guter Weg.

Es gibt eine weitaus effektivere Möglichkeit Projekteinstellungen einfach zu manipulieren und auch einfach für andere Projekte zu übernehmen: Der Property Manager!

Mit dem Property Manager kann man Projekteinstellungen erzeugen und zusammenfassen. Diese Projekteinstellungen lassen sich in einer XML Datei abspeichern (vsprops-Dateien) und auf andere Projekte auf einfache Art anwenden indem man nur die entsprechende Datei in das Projekt in den Projekteinstellungen einfügt.

Das nette ist, dass der Property Manager es auch erlaubt Environment Variablen zu setzen, die dann in den Optionen und auch den Custom-Build-Steps auf einfache Weise über $(MyUserMacro) nutzen lassen.

Und so geht man vor:

  • Über View -> Other Windows holt man sich den Property Manager auf den Bildschirm. Man kann nun sofort sehen welche aktuellen Properties gesetzt sind. (Zum Beispiel sieht man sofort woher zum Beispiel bei konvertierten Projekten das define _VC80_UPGRADE kommt)
  • Man findet zwei Schalter Add New Project Property Sheet um ein neuen Satz Properties anzulegen und Add Existing Property Sheet um ein bereits existierendes Property Sheet anzuwenden (dazu später).
  • Nun kann man einfach wie man es gewohnt ist, die gewünschten Eigenschaften in diesem Sheet einstellen, die man benötigt. Rechter Mausklick oder Doppelklick genügt und man erhält Zugriff auf alle Eigenschaften der Projekte. Ob es nun den Compiler oder Linker betrifft ist egal.
  • Wichtig ist gleich der zweite Eintrag User Macros. Hier kann man nun nach Lust und Laune Environment Variablen und andere defines setzen. Besonders interessant ist hier auch die Möglichkeit Werte anzuhängen an eine bestehende Environemt Variable. Nett für INCLUDE und LIB!

Zuletzt sei erwähnt, dass sich eine solche vsprops Datei auch einfach in ein bestehendes Projekt eingefügt werden kann. Das geht zum einen über den Property Manager mit dem schon erwähnten Schalter Add Existing Property Sheet , oder aber auch direkt über die Projekteinstellungen. Dazu einfach die Projekteigenschaften öffnen und den Abschnitt General auswählen. Dort findet man den Eintrag Inherited Projekt Property Sheets in dem man direkt die entsprechenden vsprops Dateien angeben kann.

❗ Man sollte aber auch daran denken, diese speziellen vsprops Dateien dem eigenen Source Control System hinzuzufügen und auch eine entsprechende Dokumentation dazu anzulegen.
Gut ist es auch ein zentrales Verzeichnis für diese Projekteinstellungen anzulegen um eine einfache Wiederverwendung zu ermöglichen.

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