AfxBeginThread versus _beginthreadex

Es hat sich ja mittlerweile schon herumgesprochen, dass man _beginthread(ex) anstatt CreateThread verwenden sollte, wenn man die CRT verwendet. Die Frage ist wie steht es nun mit _beginthread(ex)  und AfxBeginThread wenn man die MFC verwendet?

Es ist ähnlich wie bei der CRT, es gibt auch für die MFC einen Thread State, der im Thread Local Storage abgelegt wird.  Zu diesem Thread Local Storage gehören z.B. die temporären Maps für die Fensterverwaltung und Maps für GDI-Objekt Verwaltung. Auch für Tooltips und diverse OLE Funktionen werden in diesem Module Thread State Daten abgelegt.

Weiterhin werden einige Hooks gesetzt, die notwendig werden, wenn GUI verwendet wird. Dito Aufräumarbeiten, falls COM verwendet wird… (AfxOleInit)
Dieser Thread Local Storage wird normalerweise beim Zerstören des assoziierten CWinThread wieder freigegeben. Wird die Threadfunktion verlassen oder AfxEndThread aufgerufen, dann wird der Thread Module State mit dem entsprechenden Speicher freigegeben.

Was passiert, wenn man in einem MFC Programm einen Thread mit _beginthreadex startet und anschließend MFC Funktionen verwendet und dann mit _endthread den Thread terminiert?
Was passiert, wenn man mit AfxBeginThread einen Thread startet und ihn mit _endthread terminiert ❓

❗ Dann entsteht ein Leak, und je nach verwendeten Komponenten kein kleines ❗

Sollte die MFC Applikation also dynamisch Threads erzeugen, weil damit zum Beispiel Sockets überwacht werden oder andere nette Workerthreads bedient werden, dann kann man relativ  schnell unerfreuliches erleben.

Es gilt also 2 Dinge zu beachten:

  1. In einem MFC Programm sollte man immer AfxBeginThread verwenden! Man geht sonst das Risiko ein, dass bei der Verwendung der ersten MFC Funktion (AfxGetResourceHandle o.ä.) ein entsprechender Speicherblock angelegt wird und eben sonst nicht mehr freigegeben wird..
  2. Und beim Verlassen einer Threadfunktion kümmert man sich am Besten gar nicht darum, wie der Thread gestartet wurde :mrgreen: . Man muss explizit AfxEndThread gar nicht aufrufen. Man sollte einfach alle Threadfunktionen einfach durch return verlassen. Der Thread wird dann entsprechend der Funktion, die man beim Start gewählt hat auch terminiert. Dann bleibt – auch bei einer Änderung der Umgebung , ob nun mit oder ohne MFC. 

Anmerkung:
Warum werden diese Leaks nicht in der Debugausgabe angezeigt? Ganz einfach, weil diese Allokationen durch die MFC nicht getrackt werden. Das Speichertracking der Debugversion wird explizit für diese Allokationen ausgeschaltet.

Warum man manchmal AFX_MANAGE_STATE auch in seiner eigenen EXE aufrufen muss

AFX_MANAGE_STATE ist jedem bekannt, der mit DLLs hantiert. Es garantiert bei Verwendung der MFC DLLs, dass die entsprechenden Ressourcen bei den verschiedenen Ladeoperationen, wie z.B. CString::LoadString gefunden werden.

Warum ❓
AfxSetResourceHandle und AfxGetResourceHandle bedienen, eine globale Variable, die in der MFCn.DLL liegt.
Genau genommen ist es keine prozessglobale Variable, dies wird klar wenn man an Threads denkt. Die Variable wird threadlokal gespeichert.  Die HINSTANCE für AfxGetResourceHandle liegt in einer Struktur, die AFX_MODULE_STATE heißt. In dieser Struktur werden noch einige andere wichtige threadlokale Daten gespeichert. Das sind z.B. für die Interaktion mit der Managed-World, der Activation Context. Einen Blick auf den Inhalt dieser Struktur zu werfen lohnt sich.
Durch diese Struktur AFX_MOUDLE_STATE hat das Makro AFX_MANAGE_STATE seinen Namen.

Gesetzt den Fall wir haben EXE und DLLs (egal ob Standard oder Extensions DLLs), die alle die MFC DLLs dynamisch binden, dann wird AFX_MANAGE_STATE wichtig. Ruft eine EXE also eine Funktion aus einer DLL auf, hat natürlich die EXE das entsprechende Handle an AfxSetResourceHandle übergeben. Damit nun seinerseits die DLL eigene Ressourcen laden kann, wird durch AFX_MANAGE_STATE die alte AFX_MODULE_STATE Struktur gesichert (genau genommen der Zeiger darauf), und ein Zeiger auf die neue aktuelle AFX_MODULE_STATE Struktur gesetzt. CString::LoadString und CDialog::DoModal finden nun die richtigen Ressourcen in der DLL.
Der Destruktor sorgt nun am Ende der Funktion, dass der alte Zeiger der ursprünglichen AFX_MODULE_STATE Struktur zurückgesetzt wird, auf den Wert vor dem Aufruf.

Soweit mal die Theorie 🙂
Was passiert aber nun unter den folgenden Gegebenheiten:

  • Eine DLL ruft einen Dialog oder eine MessageBox auf. In der EXE existieren Fenster, die einen Timer gesetzt haben?
  • Oder eine DLL ruft einen Dialog auf, und die EXE hat einige COM-Objekte veröffentlicht, die nun von extern angesprochen werden können.
  • Die DLL ruft über einen Mechanismus eine Callback Funktion in der EXE auf.

Das Alles ist kein Problem, solange nicht ihrerseits die Funktionen aus der EXE auf die Idee kommen eine Ressource zu laden. Was würde dann passieren?

Klar, die DLL hat mit AFX_MANAGE_STATE den AFX_MODULE_STATE umgesetzt. Würde die EXE in der Callback-Funktion oder Timer-Funktion nun selbst auf die Idee kommen einen Dialog zu laden oder nur einfach CString::LoadString auszuführen, dann wird evtl. ein String oder Dialog geladen, aber vermutlich nicht der, den man erwartet.
Verwendet man nun Formatierungsfunktionen, wie z.B. Format, wird man manchmal böse Wunder erleben. Oder man lädt einen Dialog mit DoModal. Wenn man Glück hat ist der Dialog mit dieser ID nicht da und DoModal schlägt fehl. Wenn man Pech hat wird der Dialog geladen, aber die entsprechenden Controls die gebunden werden oder mit GetDlgItem gesucht werden sind nicht vorhanden. Und da die meisten Entwickler keine Prüfung auf NULL durchführen (z.B. hier bei GetDlgItem(IDC_MYITEM)->EnableWindow(FALSE)) kracht es an den absonderlichsten Stellen.
Auch in der EXE ist man gut beraten in OnTimer Handlern AFX_MANAGE_STATE zu verwenden, wenn der Timer auch Ressourcen verwendet. Gleiches gilt in COM Interfaces oder IDispatch Interfaces. Glücklicherweise sorgen hier die Wizards für korrektes Verhalten.

Mehr noch: Unglücklicherweise kann theoretisch jeder Windows Handler zu diesem Problem führen, wenn diese Fensterfunktion direkt über die modale Nachrichtenschleife aus einer DLL aufgerufen wird.
Und auch bei mancher Funktion, die als Callback aus einer DLL verwendet wird, kann ein zusätzliches AFX_MANAGE_STATE nicht schaden.

VS-Tipps & Tricks: Benötigt man eigentlich noch DEF Dateien?

Das was eine DEF Datei tut, benötigt man oft genug noch. Stellen wir die Frage mal etwas anders:
Kann man den Inhalt einer DEF Datei auch wo anders unterbringen?

Ja man kann sich eine DEF Datei sparen. Auch der Linker kennt entsprechende Optionen auf der Befehlszeile, die das gleiche tun, was eben eine DEF Datei macht.

Wer schon mal ATL Support zu einem DLL Projekt hinzugefügt hat, oder eine ATL DLL mit VS-2005/2008 angelegt hat, der wird feststellen, dass es gar keine DEF Datei mehr gibt, aber dennoch Funktionen wie DllCanUnloadNow exportiert werden.

Schaut man sich den Code an, der erzeugt wird, dann sieht man einen netten Block von pragmas.

#pragma comment(linker, 
        "/EXPORT:DllCanUnloadNow=_DllCanUnloadNow@0,PRIVATE") 
#pragma comment(linker, 
        "/EXPORT:DllGetClassObject=_DllGetClassObject@12,PRIVATE") 
#pragma comment(linker, 
        "/EXPORT:DllRegisterServer=_DllRegisterServer@0,PRIVATE") 
#pragma comment(linker, 
        "/EXPORT:DllUnregisterServer=_DllUnregisterServer@0,PRIVATE")

Die Ähnlichkeit zur DEF Datei ist frappierend, was aber auch wieder nicht wundert.
Nett ist auch, dass man sich die declspec(dllexport) Spielereien sparen kann. Alles macht hier einfach der Linker ❗

Das eigentliche Problem an dieser Syntax ist, dass man auch den intern gemangelten Namen kennen muss. Es enthebt den Programmierer nicht die Funktion auch entsprechend korrekt zu deklarieren.

#pragma comment(linker, 
        "/EXPORT:ExportedFunction=_ExportedFunction@0") 
extern "C" BOOL __stdcall ExportedFunction() 
...

Der einzige kleine Trick steckt hinter der Frage: Wie kommt man an den gemangelten Namen der Funktion?
Aber auch das ist nicht schwer. Funktion gewünscht deklarieren und definieren, z.B.:

__declspec(dllexport) BOOL __stdcall ExportedFunction2(const char *) 
{ 
 return FALSE; 
}

Dann mit Depends, den exportierten Namen abgreifen (rechte Maustaste Copy Function Name).
Dann einfach die Funktion final übernehmen.

#pragma comment(linker, 
        "/EXPORT:ExportedFunction2=?ExportedFunction2@@YGHPBD@Z") 
BOOL __stdcall ExportedFunction2(const char *) 
{ 
 return FALSE; 
}

Netter Effekt: Auf diesem Weg kann man auch eine Funktion leicht unter zwei Namen exportieren…

Late Binding und schwache Performance durch GetIDsOfNames

Immer wieder sehe ich Entwickler, die über Late Binding COM Komponenten ansprechen. Das ist an sich nur zu unterstützen, denn DISPIDs können sich schnell mal ändern, wenn sich ein Interface ändert. Gerade bei den rasant an Verbreitung zunehmenden .NET Komponenten, die man mal schnell in die eigene Anwendung per COM einbindet, kann das Binding über die Interfaces und DISPIDs schnell zum Frust werden. Gleiches gilt für Office Komponenten, bei denen man sich nicht zwingend an ein Interface binden will. Zudem ist es der von Microsoft empfohlene Weg die Office-Automation zu benutzen (siehe auch hier).

OK! Also man nimmt Late Binding und verwendet z.B. die aktuellen Wrapper, die netterweise von der ATL zur Verfügung gestellt werden,  z.B. die netten Funktionen aus der CComDispatchDriver Klasse. GetPropertyByName, PutPropertyByName und auch die Funktionen Invoke0, Invoke1 und InvokeN haben entsprechende Überladungen, die die Verwendung von Funktions-/Eigenschaftsnamen direkt erlauben.

Der Nachteil liegt nicht gleich auf der Hand. Immer wenn solch eine Funktion aufgerufen wird, wird nicht durch der IDispatch::Involke ausgeführt, sondern auch ein Aufruf von IDispatch::GetIDsOfNames. Bei einem Out-Of-Process-Server kann dieser Roundtrip einiges an Performance kosten. Dabei ist es so einfach es besser zu machen.

Die Doku von IDispatch::GetIDsOfNames sagt folgendes:  

The member and parameter DISPIDs must remain constant for the lifetime of the object. This allows a client to obtain the DISPIDs once, and cache them for later use.

Und wer den oben genannten KB-Artikel aufmerksam gelesen hat, der hat auch was von DISPID-Caching mitbekommen.

Ich benutze gerne die die Wrapper, die in der MFC automatisch erzeugt werden, wenn man einen Type-Library über den Class View importiert. Hier werden die Funktionen auch in eine nette kleine COleDispatchDriver-Klasse verpackt und man bekommt netterweise ein gutes Exception Handling den Fehlerfall geliefert. Leider werden hier aber auch wieder nur DISPIDs verwendet.
Aber mit einem kleinen Trick, kann man diese Klassen genial einfach für Late Binding nutzen. Ich gehe wie folgt vor:

  • Ich importiere die Type-Library (tlb) mit dem Visual Studio Class View.
  • D.h. ich habe jetzt alle Wrapper mit DISPIDs, Was ich eigentlich für Late Binding vermeiden will.
  • Jetzt passe ich einfach die einzelnen Wrapper Funktionen in der folgenden Art und Weise an, ich ersetze die DISPID durch eine statische Variable:
void CMyWrapper::DoSomething(){
  static CDispIdHolder dispid(m_lpDispatch,L"DoSomething");
  InvokeHelper(dispid, DISPATCH_METHOD, VT_EMPTY, NULL, NULL);
}
  • Die kleine Klasse die ich hier verwende macht nun den Rest und besorgt die DISPID und cached sie damit weil die Variable statisch definiert ist:
class CDispIdHolder
{
public:
 CDispIdHolder(IDispatch *pDispatch,LPCOLESTR pName)
  : m_dispid(DISPID_UNKNOWN)
  {
   HRESULT hr = pDispatch->GetIDsOfNames(
         IID_NULL,
         &const_cast<LPOLESTR>(pName),
         1,
         LOCALE_SYSTEM_DEFAULT,
         &m_dispid);
   if (FAILED(hr))
    AfxThrowOleException(hr);
  }
  operator DISPID() { return m_dispid; }
private:
 DISPID m_dispid;
};

Die Exception, die man verwendet ist natürlich Implementierungsfrage.

❗ Der Performance Gain ist zum Teil beträchtlich, besonders wnen bestimmte Funktionen sehr oft aufgerufen werden müssen!

Anmerkung (für alle die es ganz genau nehmen):
Wenn man die Doku genau liest, heißt es natürlich hier, dass die Implementierung nur für die Lebenszeit des Objektes konstante DISPIDs garantiert. Wenn man allerdings bei Early Binding schon DISPIDs als konstant annimmt, ist meine Methode für Late Binding sicherlich vertretbar.

Verhindern des Flackerns von Controls wenn ein Fenster-Resize erfolgt

Immer wieder taucht in Foren die Frage aus, wie man das Flackern von Controls verhindern kann. Die Allgemeine Antwort heißt Doublebuffering, d.h. die Ausgabe wird zuerst auf einem nicht sichtbaren Memory DC durchgeführt und anschließend in einem Schlag auf den eigentlichen DC kopiert. Wichtig ist hier, dass auch der Hintergrund im eigentlichen WM_PAINT Handler mit gezeichnet wird und WM_ERASEBKGND gar nichts mehr macht. Der Code-Klassiker hierzu findet sich in Code-Project http://www.codeproject.com/KB/GDI/flickerfree.aspx

Anders liegt die Sache wenn es beim Resize eines Fensters flackert. Hier ist selten Doublebuffering eine Lösung. Meistens liegt hier das Problem darin, dass das Parent Fenster seinen Hintergrund neu zeichnet und anschließend alle Child-Windows auch neu gezeichnet werden müssen.

Aber auch hier ist Abhilfe einfach. Im Parent-Fenster wird einfach der Stil WS_CLIPCHILDREN gesetzt. Das sorgt dafür, dass das Parent Fenster einen DC bekommt bei dem die einzelnen Child-Windows ausgeclippt sind, und somit weder durch WM_ERASEBKGND noch durch den WM_PAINT Handler des Parents überschrieben werden.

Sollten sich die Child-Fenster überlappen müsste man zusätzlich an WS_CLIPSIBLINGS bei allen Kindfenstern als Stil denken (nicht beim Parent).

Produktvergleich der verschiedenen Visual Studio 2008 Editionen

In diesem Produktvergleich http://msdn2.microsoft.com/en-us/vstudio/products/cc149003.aspx kann man einfach herausfinden welche Komponenten mit den verschiedenen Visual Studio Editionen ausgeliefert werden.

Die häufigste Frage lautet immer wieder in den Foren:
Was benötige ich für eine Edition um ATL+MFC Programme zu schreiben?
Antwort: Die Visual Studio 2008 Standard Edition! Die Express-Edition enthält weder ATL noch MFC.

Anmerkung zur Installation des Visual C++ Feature Pack für 2008 Beta (MFCNext)

Die Beta Version des Feature Pack für Visual C++ 2008 ist ja seit einigen Tagen verfügbar.

In der Beschreibung auf dem Download Link steht zu lesen:

This Feature Pack Beta release may fail to install if you do not have a complete installation of Visual Studio 2008 on your system. To workaround this issue, ensure your original Visual Studio 2008 installation source (network path or DVD) is available when installing the Feature Pack.

Diese Anmerkung sollte man wortwörtlich nehmen.
Es sollte wirklich das komplette Visual Studio 2008 installiert sein. Das schließt auch die von mir nie installierten Komponenten Visual Basic und Crystal Reports ein. Diese Teile habe ich noch nie gemocht und auch normalerweise nie installiert. Aber in diesem Fall schlägt die Installation des Feature Packs fehl.

Im Installations Log sind dann folgende Einträge am Ende zu finden:

[1/10/2008, 13:21:13] (HotIron::CMspExternalUiHandler::UiHandler) Returning 0. INSTALLMESSAGE_RESOLVESOURCE [1: 0 2: vs_setup.msi 3: {80C06CCD-7D07-3DB6-86CD-B57B3F0614D8} 4: {80C06CCD-7D07-3DB6-86CD-B57B3F0614D8}; 5: 0 6: 1 7: 1 8: 0 ]
[1/10/2008, 13:21:13] (HotIron::CMspExternalUiHandler::UiHandlerRecord) Returning IDOK. INSTALLMESSAGE_ERROR [Error [1].An installation package for the product [2] cannot be found. Try the installation again using a valid copy of the installation package ‚[3]‘.: 1706Microsoft Visual Studio Team System 2008 Team Suite – ENU]
[1/10/2008, 13:21:13] (HotIron::CMspExternalUiHandler::UiHandler) Returning IDOK. INSTALLMESSAGE_ACTIONSTART [Action 14:21:13: Rollback. Rolling back action:]

Im Eventlog liest man:

 Protokollname: Application
Quelle:        MsiInstaller
Datum:         10.01.2008 14:21:58
Ereignis-ID:   1023
Aufgabenkategorie:Keine
Ebene:         Fehler
Schlüsselwörter:Klassisch
Benutzer:      MyDomain\Martin
Computer:      LAP-DEV.xyz.loc
Beschreibung:
Produkt: Microsoft Visual Studio Team System 2008 Team Suite – ENU – Update „Visual C++ 2008 Beta Feature Pack“ konnte nicht installiert werden. Fehlercode 1603. Weitere Informationen sind in der Protokolldatei C:\Users\Martin\AppData\Local\Temp\Visual C++ 2008 Beta Feature Pack – KB945273_20080110_131516000-Msi0.txt enthalten.

Protokollname: Application
Quelle:        MsiInstaller
Datum:         10.01.2008 14:21:13
Ereignis-ID:   11706
Aufgabenkategorie:Keine
Ebene:         Fehler
Schlüsselwörter:Klassisch
Benutzer:      MyDomain\Martin
Computer:      LAP-DEV.xyz.loc
Beschreibung:
Product: Microsoft Visual Studio Team System 2008 Team Suite – ENU — Error 1706.An installation package for the product Microsoft Visual Studio Team System 2008 Team Suite – ENU cannot be found. Try the installation again using a valid copy of the installation package ‚vs_setup.msi‘.
Ereignis-XML:

Ach ja, ehe ich es vergesse:
Etwas Geduld sollte man auch mitbringen. Die Installation dauerte auf meinem sonst rechte flotten Firmenlaptop über 35 Minuten!

Die Unsitte Objekte direkt in printf und Funktionen mit variabler Anzahl von Argumenten zu nutzen

Immer wieder sieht man Code wie diesen:

CString strText = _T("xyz"); 
_tprintf(_T("Irgendwas ist %s und jetzt kommt eine Zahl %d"), 
                           strText, 4711);

Sieht harmlos aus und funktioniert. Warum eigentlich?

Es funktioniert nur aus einem einzigen Grund:
CString ist 4 Bytes groß, besteht nur aus einem einzigen Element und das ist ein Zeiger auf einen TCHAR Array!

Das ganze funktioniert sofort nicht mehr wenn wir eine eigene CMyString Klasse ableiten, der wir eine virtuelle Funktion zuordnen. Was passiert nun?
Nun ist CString nicht mehr 4 Bytes groß sondern 8 Bytes und besteht aus zwei Zeigern. Einem Zeiger auf eine vtable und einen Zeiger auf einen TCHAR Array.

Nicht nur wird jetzt kein Text mehr ausgegeben, sondern auch die Zahl wird nicht korrekt ausgegeben! Das ganze obwohl CMyString immer noch einen Umwandlungsoperator für LPCTSTR hat.

Das Problem ist aber, dass _tprintf eine Variable Anzahl von Argumenten (Ellipsis) hat und der C/C++ Compiler gar nicht weiß, was _tprintf erwartet. Also wird das ganze Objekt auf den Stack geschoben.

Man macht eine kleine Änderung, und schon geht die Sache in die Hose. Das habe ich ja schon in dem Artikel Die Cx2y Falle beschrieben. Oder sollte also so etwas wie eine Änderung der Implementierung von CString erfolgen würde solch ein Programm auch sofort nicht mehr funktionieren. Man muss jedoch vermuten, dass Microsoft sich das gar nicht erlauben würde, weil zu viele Entwickler solchen nicht portablen und unabhängigen Code verwenden.

Wie macht man es richtig? Man verwendet den entsprechenden cast oder eine Funktion, die den entsprechenden Typ returniert.

CString strText = _T("xyz"); 
_tprintf(_T("Irgendwas ist %s und jetzt kommt eine Zahl %d"), 
                       static_cast<LPCTSTR>(strText), 4711); 
// -- oder -- 
_tprintf(_T("Irgendwas ist %s und jetzt kommt eine Zahl %d"), 
                       strText.GetString(), 4711);

Man sollte grundsätzlich bei der Verwendung von einer variablen Anzahl von Argumenten (Ellipsis) immer auf den Typ casten, der auch letzten Endes erwartet wird.

Das Visual C++ Feature Pack für 2008 ist als Beta-Version jetzt verfügbar (MFCNext)

Die Beta Version des Feature Packs für VC++ 2008 ist verfügbar.
Sie enthält die nächste MFC Version (MFCNext) und die Erweiterungen gemäß TR1!
Happy testing… 😉

Blog post:
http://blogs.msdn.com/vcblog/archive/2008/01/07/mfc-beta-now-available.aspx

Download link:
http://www.microsoft.com/downloads/details.aspx?FamilyId=D466226B-8DAB-445F-A7B4-448B326C48E7&displaylang=en

Dokumentation:
http://www.microsoft.com/downloads/details.aspx?FamilyId=0D805D4E-2DC2-47C7-8818-A9F59DE4CD9B&displaylang=en

Die Unsitte aus Performancegründen VirtualLock zu verwenden

Immer wieder tauchen in den Foren die Frage auf wie man vermeiden kann, das Seiten durch den Windows Memory Manager ausgelagert werden können.

Ursache für diese Frage ist der vermeintliche Glaube von einigen Entwicklern, dass man durch Vermeiden/Verbieten der Auslagerung von Speicherseiten, die Performance eines Programmes erhöhen könnte.

Das ist natürlich Unfug! 

Grundsätzlich sollte man die Dokumentation von VirtualLock beachten:

Locking pages into memory may degrade the performance of the system by reducing the available RAM and forcing the system to swap out other critical pages to the paging file. Each version of Windows has a limit on the maximum number of pages a process can lock. This limit is intentionally small to avoid severe performance degradation. Applications that need to lock larger numbers of pages must first call the SetProcessWorkingSetSize function to increase their minimum and maximum working set sizes. The maximum number of pages that a process can lock is equal to the number of pages in its minimum working set minus a small overhead.

Der Memory Manager weiß weitaus besser, was auszulagern ist und was nicht. Letzten Endes werden nur Seiten ausgelagert, die in der letzten Zeit nicht benötigt wurden. Ist ein Programm aktiv und nutzt den Speicher auch, besteht keine Gefahr, dass dessen Seiten ausgelagert werden.

Umgekehrt schränkt VirtualLock den Spielraum des Memory Managers ein. Werden Sie sinnlos im Speicher festgenagelt, dann müssen aktive Seiten ausgelagert werden und dass senkt meistens die Performance des gesamten Systems, weil nun unnötigerweise ausgelagert werden muss. Was nützt es, wenn das eigene Programm noch einigermaßen performant ist, aber ein Taskwechsel in den Explorer dann Minuten dauert?
Wie schon gesagt: Oft ist der Effekt genau entgegengesetzt!

Meine Erfahrung, selbst bei sehr speicherhungrigen Programmen ist:
Je weniger man Windows in die Quere kommt um so besser verhält sich das gesamte System.

Und bevor man sich an Funktionen wie VirtualLock versucht, sollteman evtl. eher den Speicherhunger seiner Programme eindämmen, oder den Performancemonitor bemühen, um heraus zu bekommen wo wirklich der Bottleneck ist. Die Perfomancewerte, die am meisten Auskunft über das Auslagern von Seiten geben sind im Abschnitt Memory (Speicher): Pages Input/sec (Seitenlesevorgänge/s) und Pages Output/Sec (Seiten-Schreibvorgänge/s). (Man beachte die inkonsistente Übersetzung 😉 !)
Pages Output/Sec (Seiten-Schreibvorgänge/s) ist mit Abstand der beste Indikator um Speicherkanppheit und Auslagerungsproblemen aufzuspüren!

Als Anmerkung sei noch hinzugefügt, dass VirtualLock Windows nicht hindert die Seiten dennoch auszulagern. Mehr Infos dazu hier, wobei dieser Artikel genauso auf die falsche Anwendung von VirtualLock hinweist:
http://blogs.msdn.com/oldnewthing/archive/2007/11/06/5924058.aspx

Ein guter Artikel über das Windows Speichermanagement findet sich noch hier:
http://members.shaw.ca/bsanders/WindowsGeneralWeb/RAMVirtualMemoryPageFileEtc.htm