Shell-Extension für die „alte“ Versionsanzeige in Vista+Windows7

Seit Windows Vista ärgere ich mich über die Anzeige der Datei-Eeigenschaften.
Bei ausführbaren Dateien gibt es nicht mehr den schönen Versionsinfo Dialog aus XP, sondern eine Detailseite, die nicht auf den ersten Blick alle Infos liefert die man als Entwickler möchte. Zudem unterschlägt die Seite noch einiges Wissenswerte.

Jetzt hat „Fish“ David B. Trout auf Codeproject eine Extension bereit gestellt, die die alte Versionsinfo wieder in den Explorer integriert.
Das Addin ist zwar nicht lokalisiert und zeigt die internen VERSIONINFO Tags an, aber das ist eigentlich kein Problem.

http://www.codeproject.com/KB/shell/VersInfoEx2.aspx

My vote: 5!

Warum unter Vista und Windows 7 C:\Programme nicht genau dasselbe ist wie C:\Program Files

Jeder kennt von Windows Vista und Windows 7 die Junctions „C:\Programme“ oder „C:\Dokumente und Einstellungen“.
Diese Verweise erlauben es auch älteren Programmen die evtl. hardcodierte Verzeichnisnamen haben oder auch Programmen, die die alten Verzeichnisstrukturen von Windows 2000 und XP nutzen korrekt zu arbeiten.

Jetzt könnte man meinen, dass es vollkommen egal ist ob man nun „C:\Programme“ oder „C:\Program Files“ benutzt.
Aber das ist es nicht ❗ Es gibt ein paar ganz feine Unterschiede.

Ein simpler DIR auf der Befehlszeile

C:\>dir C:\Programme
 Datenträger in Laufwerk C: ist C-LAPTOP
 Volumeseriennummer: D483-432C

 Verzeichnis von C:\Programme

Datei nicht gefunden

macht das Problem offensichtlich!
Und was geht hier ab?

Die Antwort liefert ICACLS für die Junction:

C:\>icacls C:\Programme
C:\Programme Jeder:(DENY)(S,RD)
             Jeder:(RX)
             NT-AUTORITÄT\SYSTEM:(F)
             ORDEFINIERT\Administratoren:(F)

Dagegen zeigt ICACLS für das Verzeichnis selbst

C:\>icacls "C:\Program Files"
C:\Program Files NT SERVICE\TrustedInstaller:(F)
                 NT SERVICE\TrustedInstaller:(CI)(IO)(F)
                 NT-AUTORITÄT\SYSTEM:(M)
                 NT-AUTORITÄT\SYSTEM:(OI)(CI)(IO)(F)
                 VORDEFINIERT\Administratoren:(M)
                 VORDEFINIERT\Administratoren:(OI)(CI)(IO)(F)
                 VORDEFINIERT\Benutzer:(RX)
                 VORDEFINIERT\Benutzer:(OI)(CI)(IO)(GR,GE)
                 ERSTELLER-BESITZER:(OI)(CI)(IO)(F)

Während man auf „C:\Program Files“ die Rechte sieht, die man auch erwartet, liegt auf der Junction selbst eine Einschränkung:
Die Berechtigung zum „Ordner Auflisten“ wird verweigert für „Jeder“ ❗
Jeder der neu eingeführten Junctions hat diese Einschränkung.

Meines Erachtens wurde dies gemacht um beim Durchsuchen von Verzeichnisstrukturen nicht unendliche Rekursionen zu erzeugen oder Verzeichnisse oder Dateien doppelt aufzuführen.
Eine Verzeichnis Rekursion ergäbe sich zum Beispiel durch die Junction Anwendungsdaten im Verzeichnis C:\Users\Username\AppData\Local, der exakt wieder auf das Verzeichnis C:\Users\Username\AppData\Local verweist.

Wie man den Namen einer RegisterWindowMessage bekommt

Manchmal muss man Software verstehen. D.h. auch andere Software, die man selbst nicht geschrieben hat 😉

In meinem Fall war es hier ein Client, den ich geschrieben habe, der eine andere Software startet. Diese Software verwendete interne Nachrichten zur Kommunikation, die mit RegisterWindowMessage registriert wurden. Ich wollte nun hier einen Eingriff machen, der ein Fehlverhalten unter Windows 7 und Vista vermeiden soll.

Hilfreich wäre für mich nun gewesen an den Namen der registrierten Nachrichten zu kommen. Spy++ kann es auch und der importiert auch keine mystischen Funktionen. Also muss es einfach gehen.

Und ein wenig Recherche und ein Verweis eines Community Eintrags brachte mich auf diesen Thread:
http://groups.google.it/group/microsoft.public.vc.mfc/browse_thread/thread/f83f7c12c80e4ada/460bc4c43a844a37

Siehe da GetClipboardFormatName löst das Problem. Der nachfolgende Code lieferte mir nun im Detail, was das so hin und her läuft und der Name der Nachrichten war zum Glück sprechend. Ich konnte das Problem lösen.

if (uiMsg>=0xC000)
{
  TCHAR szName[MAX_PATH];
  ::GetClipboardFormatName(uiMsg,szName,MfxCountOf(szName));
  TCHAR szOut[MAX_PATH*2];
  _stprintf(szOut,_T(__FUNCTION__) _T(" %s, wp=0x%08x, lp=0x%08x\n"),
            szName, wParam, lParam);
  OutputDebugString(szOut);
}

Achtung: Die festen Mapping Modes des GDI basieren nicht auf LOGPIXELSX und LOGPIXELSY!

Jeder der mit Fontgrößen und Darstellungsgrößen herumspielt, oder wer selber in Fenstern zeichnet kennt LOGPIXELSX und LOGPIXELSY, die durch GetDevCaps geliefert werden. Diese Werte dienen auch CFont::CreatePointFont und anderen Funktionen bei der Umrechnung von „realen“ Maßen auf die Devicepoints, die man dann benötigt. Alles kein Hexenwerk und überall im Netz beschrieben.
Auf diesem Weg kann man mit etwas MulDiv Arithmetik schnell umrechnen wie viele Punkte man benötigt um etwas von 10mm Größe auf einem Device darzustellen.

Der nachfolgende Code wandelt Einheiten von 1mm entsprechend der Auflösung eines Devices in Pixel um.

pDC->SetMapMode(MM_TEXT);
// Convert mm to with LOGPIXELSX
CSize sizeLogPixel(pDC->GetDeviceCaps(LOGPIXELSX),
            pDC->GetDeviceCaps(LOGPIXELSY));
rect.top = ::MulDiv(rect.top,sizeLogPixel.cy*10,254);
rect.bottom = ::MulDiv(rect.bottom,sizeLogPixel.cy*10,254);
rect.left = ::MulDiv(rect.left,sizeLogPixel.cx*10,254);
rect.right = ::MulDiv(rect.right,sizeLogPixel.cx*10,254);

Die Auflösung von 0,1mm je Einheit ist die Metrik des Mappingmodes MM_LOMETRIC. Man sollte also meinen, dass die Verwendung von MM_LOMETRIC mit einem Faktor 10, der obigen Umrechnung gleich kommt.

pDC->SetMapMode(MM_LOMETRIC);
// Convert mm to 0.1mm
rect.top *= -10;
rect.bottom *= -10;
rect.left *= 10;
rect.right *= 10;

Probiert man dies aus, so stellt man überrascht fest, dass die Größen nicht übereinstimmen.
Der Dokumentation nach müsste man es aber denken.

Mit einem bisschen experimentieren bin ich letztlich auf den Grund gekommen.
Keiner der Mappingmodes MM_LOENGLISH, MM_HIENGLICH, MM_LOMETRIC oder MM_HIMETRIC verwendet LOGPIXELSX oder LOGPIXELSY. Diese Mappingmodes verwenden die Werte HORZRES und VERTRES in dem Viewport-Extent und die Werte HORZSIZE und VERTSIZE im Window-Extent.

D.h. der Viewport-Extent bekommt die Größe des Bildschirmes in Pixeln zugewiesen und das Window-Extent bekommt die Größe des Devices in mm zugewiesen. Nun ist diese Größe (HORZSIZE/VERTSIZE) bei Bildschirmen nicht die reale Größe sondern eine Größe, die der Hersteller festlegt. (Anmerkung: Bei Druckern stimmt dieser Wert)

Nun wäre noch alles OK, wenn sich aus den Werten von VERT/HORZSIZE und VERT/HORZRES nun der Quotient LOGPIXELSX/SY ermitteln ließe. Das ist aber nicht der Fall! LOGPIXELSX/SY sind Skalierungswerte die bei Bildschirmen unabhängig von der realen Auflösung angegeben werden und die z.B. dazu Dienen Schriftgrößen grundsätzlich größer oder kleiner anzeigen zu lassen (siehe auch High DPI Mode).

Die Konsequenz daraus ist, dass die Mappingmodes ein relativ exotisches Einzelleben führen, weil die meisten Entwickler eben korrekterweise auf LOGPIXELSX/SY zurückgreifen. Noch mal sei hier bemerkt, dass für Drucker DCs hier in mir bekannten Fällen kein Unterschied existiert und auch das ist gut so.

Die Lösung die sich anbietet, ist nicht weiter schwierig und sie auch der Grund warum ich erst jetzt auf diesen gesamten Umstand gestoßen bin. Ich habe niemals die MM_LO…/MM_HI… Mappingmodes verwendet. Entweder pur MM_TEXT und wenn ich was anderes benötigt habe einfach MM_ANISOTROPIC, und in der entsprechenden Skalierung habe ich dann meistens die Werte aus LOGPIXELSX/SY verwendet. Also musste es passen.

MM_ANISOTROPIC ist sowieso der Mappingmode der Wahl, wenn es um skalierbare Darstellungen und Zoomfaktoren geht, aber dazu vielleicht mehr in einem Artikel demnächst.

Ich habe ein kleines MFC-Programm gebaut (MappingModeTest), dass diese Konflikte aufzeigt. Ich zeichne dort ein Rechteck auf den Koordinaten 20mm,10mm mit der Größe 60mm,40mm. Damit die verschiedenen Rechtecke alle sichtbar werden verwende ich immer einen Versatz von 1mm und zeichne die Rechtecke in unterschiedlichen Farben.
In der Debugausgabe kann man wunderschön sehen wie Extents mit den Werten aus GetDeviceCaps zusammenhängen.

Dieser Artikel basiert auf zwei Anfragen in microsoft.public.de.vc die dieses unterschiedliche Verhalten aufzeigten und diskutieren:
http://groups.google.de/group/microsoft.public.de.vc/browse_thread/thread/23467a5e95051291/7c66c01b8295eaab
http://groups.google.de/group/microsoft.public.de.vc/browse_thread/thread/201719d23a411256/17b41c09844bf105

Was denn nun SwitchToThread(), Sleep(0), Sleep(1)?

Was macht man, wenn man keine Wait-Funktionen verwenden will, aber dennoch möchte, dass ein anderer Thread weiterarbeiten kann. Zum Beispiel, weil man einen Spinlock implementieren will.

Nun es gibt insgesamt vier Methoden die durch das Netz geistern.
Ich gehe mal der Häufigkeit nach, die so in manchen Code-Samples finde:

1. __noop;

Wenn der Lock kurz ist, scheint es das beste zu sein, einfach die Schleife weiterlaufen zu lassen und zu hoffen, dass der ein Thread auf einem anderen Prozessor, die Ressource freigibt. Das eignet sich wirklich nur, wenn die Zeitdauer der Sperre als extrem kurz anzusehen ist und eine hohe Anzahl von Prozessoren zur Verfügung steht.
Nach allen Test, die ich gemacht habe, sollte man aber von dieser Art des Wartens bei einem Spinlock absehen. Es schiebt die Leistung des Kerns auf 100% und bringt nichts.

2.  Sleep(0);

Lies sich gut. Schlafe aber eben nicht lange. Man hat auch schon irgendwo gelesen, dass durch diese Methode der Rest der Zeitscheibe dieses Threads aufgegeben wird und ein anderer Thread an die Reihe kommt.
Leider stimmt das nicht ganz ❗
Liest man die Doku genau steht da aber:

A value of zero causes the thread to relinquish the remainder of its time slice to any other thread of equal priority that is ready to run. If there are no other threads of equal priority ready to run, the function returns immediately, and the thread continues execution.

😮 Threads mit höherer oder niedriger Prio haben also nichts davon.

Besonders eklig wird das ganze gerade wenn man Threads unterschiedlicher Prio hat, die hier gegeneinander laufen. Sleep(0); führt in diesem Fall zu einerunnötigen Prozessorlast und eben nicht dazu, dass die Zeitscheibe abgegeben wird. Der Prozess kommt sofort wieder an die Reihe und spin-t weiter.

3. SwitchToThread();

OK. Seit Windows 2000 gibt es diese nette neue Funktion. Damit wird ein anderer Thread aktiv. Egal was für eine Prio er hat. Aber auch diese Funktion tut evtl. nicht genau das was man will.
Auch hier stecken die Tücken im Detail der Doku:

The yield of execution is limited to the processor of the calling thread. The operating system will not switch execution to another processor, even if that processor is idle or is running a thread of lower priority.

Sollte also der Thread, auf den man wartet auf dem anderen Prozessor laufen, so profitiert der nicht von dem Aufruf von SwitchToThread.

4. Sleep(1):

Hiermit erreicht man wirklich was man möchte. Man gibt seine Timeslice auf und erstmal sind die anderen dran.

Mein persönliches Fazit:

Nach meinen Recherchen ist Sleep(1); der vernünftigste Weg seine Zeitscheibe abzugeben. Und nach meinem Dafürhalten ist ein __noop; strickt zu vermeiden. Die Performance ist grottenschlecht.
Das ganze Verhalten hängt extrem auch von den Umständen ab: Zahl der Theads, Häufigkeit der Kollision, Anzahl verfügbare Prozessoren, Verteilung der Prioritäten, Allgemeine Belastung des Systems, Zeitdauer der Sperre etc.

Ich habe mit einigen Parametern gespielt und auch ein kleines Sample gebaut, dass alle 4 oben genannten Funktionen durchprobiert und in dem man auch mit anderen Faktoren (Priorität etc.) spielen kann.
Es zeigte sich, dass Sleep(1); am effektivsten war. Aber dicht auf gefolgt von Sleep(0);, was mich doch etwas überraschte.

Allerdings führen schon kleinste Änderungen (Lockdauer, Zahl der Prozessoren, Spielen mit der Priorität) zu anderen Ergebnissen.
Interessant ist vor allem das Spielen mit den Prioritäten. Man soll nicht glauben, das ein Thread selbst mit niedrigster Prio noch relativ häufig Arbeit bekommt.

Viel Spaß beim Spielen mit dem Code SleepTest

Bug in der Windows UI: SetRedraw verändert WS_VISIBLE Stil in einem RTF Control

Ich habe eine relativ komplexe UI, die auch dynamisch Controls erzeugt. In diese Controls werden auch zum Teil Massen an Daten hineingeschoben. Damit alle Controls zeitgleich erst die Daten präsentieren verwende ich eine einfache Methode, die aus alten Windows Tagen stammt: CWnd::SetRedraw/WM_SETREDRAW. Man verwendet diese Nachricht zum Beispiel um das Flackern von Listboxen und Comboboxen zu verhindern, wenn man viele Daten einfügt.
Diese Nachricht wird von allen Fenstern unterstützt oder sollte unterstützt werden 😉

Meine Software macht nun folgendes:

  • Zuerst hat meine Ladeprozedur für die Daten, zuerst alle Controls erzeugt, oder überflüssige vernichtet und positioniert, oder evtl. nur ausgeblendet (ShowWindow(SW_HIDE). D.h. nach dem ersten Laden der Daten ändert sich am Layout evtl. nichts mehr.
  • Anschließend wurde an alle Controls CWnd::SetRedraw/WM_SETREDRAW mit FALSE gesendet.
  • Dann die Daten geladen.
  • Nach dem Laden wird einfach wieder CWnd::SetRedraw/WM_SETREDRAW mit TRUE gesendet und ein Invalidate durchgeführt.

Das funktioniert für alle Controls, mit einer Ausnahme: Das RTF Control. Wenn man WM_SETREDRAW TRUE an ein RTF Control sendet, das nicht sichtbar ist, dann wird dieses sichtbar. Der Stil WS_VISIBLE wird also verändert. 😮

Um das Problem zu isolieren habe ich hier ein kleines Testprogramm geschrieben. Der kritische Code sieht so aus. Das gesamte Projekt kann man hier auch herunterladen: Demoprojekt.

void CTestRTFSetRedrawDlg::OnBnClickedBtDoit()
{
 bool bWasVisible = (m_wndEdRTF.GetStyle() & WS_VISIBLE)!=0;
 m_wndEdRTF.SetRedraw(FALSE);
 m_wndEdRTF.SetWindowText(_T("Line 1\r\nLine 2\r\nLine 3\r\nLine 4"));
 m_wndEdRTF.SetSel(0,0);
 m_wndEdRTF.SetRedraw(TRUE);
 m_wndEdRTF.Invalidate();
 bool bIsVisible = (m_wndEdRTF.GetStyle() & WS_VISIBLE)!=0;

 // Check if the visible state changed
  if (bIsVisible!=bWasVisible)
  AfxMessageBox(_T("The visible state of the RTF control changed!"));
}

Nachtrag 16.01.2010 (Danke Sven für Deinen produktiven Kommentar):
Auch andere Controls wie Button-, Static– und Edit-Controls verändern den Visible Status wenn WM_SETREDRAW angewendet wird. Einzig Listbox– und Combobox-Controls behalten den Visiblestatus korrekt bei ❗

CDialog::SetDefID und DM_SETDEFID, des Tastaturfreunds Liebling

Die Frage um die Eingabe-Taste in Dialogen und wie man diese „missbraucht“ (sage ich mal provokant) ist eine regelmäßige Frage in allen Foren.

Die Intention ist oft klar. Man möchte mit der Eingabetaste eine bestimmte Aktion verbinden, die evtl. sehr oft ausgeführt werden soll und nicht den Dialog schließen.
Die üblichen Wege sind schon mehrfach diskutiert worden und auch in meinem Blog finden sich dazu ein Artikel .

Zu kurz kommt bei dieser Diskussion die Funktion CDialog::SetDefID bzw. DM_SETDEFID Nachricht.
Was macht diese Funktion/Nachricht?
Sie definieren die Button-ID, die als Default-Aktion in einem Dialog ausgelöst werden soll und das ist nichts anderes als die Aktion die geschehen, soll wenn die Eingabe-Taste gedrückt wird.
Viele Entwickler definieren einfach OnOK um. Aber das eigentlich tolle ist mit SetDefID den Button in Abhängigkeit der Daten umzusetzen und das hat auch einen visuellen Effekt für den Nutzer.

Mal ein Beispiel:
Wir haben einen Dialog mit zwei List Views. Links Elemente die zur Auswahl stehen, rechts die Elemente in der Reihenfolge, die der Benutzer ausgewählt hat.
Der Mausschubser wird einfach die Einträge auf der linken oder rechten Seite doppelklicken und damit auswählen oder entfernen. Entsprechende Buttons für Hinzufügen und Entfernen wird es auch geben. Man kann also auch links oder rechts markieren und dann den Hinzufügen oder Entfernen Schalter nutzen.

Dem Tastaturnutzer können wir helfen indem wir intelligent CDialog::SetDefID / DM_SETDEFID verwenden. Die Vorgehensweise ist einfach.

  • Wir richten uns nur danach in welchem List View wir uns befinden, d.h. befinden wir uns im linken List View steuern wir den Hinzufügen Schalter, und im rechten List View steuern wir den Entfernen Schalter.
  • Wird also im linken List View ein Item ausgewählt, setzen wir mit CDialog::SetDefID / DM_SETDEFID die ID des Hinzufügen Schalters.
  • In dem Moment wird der Hinzufügen Schalter zum Default-Button. Der Nutzer kann nun die Eingabe-Taste drücken und die Items werden in die rechte Box verschoben.
  • Links liegt jetzt nun noch der Fokus, aber es sind keine Items mehr markiert. D.h. wir setzen nun den Default Button zurück auf IDOK.
  • Jetzt kann der Nutzer erneut ein Item markieren. Der Default-Button wird wieder der Hinzufügen/Entfernen Schalter und die Eingabetaste macht was der Nutzer gerne hätte.
  • Ist kein Item mehr markiert schließt die Eingabetaste wieder über IDOK den Dialog.

Ohne Maus kann man also mit den Pfeiltasten, der Leertaste (evtl. Strg-Taste) und der Eingabetaste diesen Dialog bedienen. Und das sogar intuitiv, denn der entsprechende Default Button wird ja in der UI schön umrandet und hervorgehoben.
Das freut jeden Tastaturfreund. Und man muss gar nichts groß machen mit der Behandlung Eingabetaste.

Damit das Ganze nicht so abstrakt ist, habe ich ein kleines Sample gebaut, dass diese Anwendung zeigt. Es hat keine Implementierung für Drag&Drop aber es macht deutlich, wie man dem Tastaturnutzer entgegen kommen kann indem man die Controls geschickt aktiviert.

AfxMessageBox versus CWnd::MessageBox

Jeder MFC Entwickler kennt AfxMessageBox. In der Klasse CWnd finden wir auch die Memberfunktion CWnd::MessageBox.
Mancher Entwickler wird sich nun fragen: Wann nehme ich denn nun was?

Kurze Antwort: Meide CWnd::MessageBox und nutze immer AfxMessageBox

Lange Antwort:
CWnd::MessageBox ist einfach nur ein direkter Wrapper für Windows API Funktion MessageBox.
Der Grund warum man AfxMessageBox verwenden sollte liegt darin was AfxMessageBox einfach noch mehr leistet:

  1. AfxMessageBox benutzt die virtuelle Funktion CWinApp::DoMessageBox. Damit kann man zentral eine andere Behandlung für Fehlermeldungen einbauen.
  2. AfxMessageBox sorgt dafür, dass OLE Controls benachrichtigt werden, dass Ihre nicht modalen Dialoge nun deaktiviert werden müssen. Es wäre ja ziemlich heftig, wenn man solche Dialoge trotz aktiver MessageBox noch benutzen könnte. (siehe CWinApp::DoEnableModeless und Implementierung von CWnd::GetSafeOwner)
  3. CWnd::MessageBox benutzt das aktuelle Fensterhandle aus dem es aufgerufen wird als Parent-Handle für die API Funktion MessageBox. Die wenigsten Entwickler kennen, lesen oder beachten den netten Zusatz in der MessageBox Doku:
    If you create a message box while a dialog box is present, use the handle of the dialog box as the hWnd parameter. The hWnd parameter should not identify a child window, such as a control in a dialog box.
    Es ist also gerade zulässig CWnd::MessageBox aufzurufen, denn oft genug haben wir es mit Child-Windows zu tun.
    Netterweise beachtet AfxMessageBox genau das. Es ermittelt das aktuelle aktive Top-Level Fenster und setzt es intern für den Aufruf von MessageBox.
    Das wird auch ganz besonders wichtig, wenn man evtl. mehrere UI Threads hat. AfxMessageBox verwendet automatisch den richtigen. CWnd::MessageBox verwendet den aktuellen Thread aber evtl. als Fenster das Fenster-Handle aus einem anderen Threads.
  4. CWnd:MessageBox hat keine Implementierung für die F1-Taste und die Hilfeimplementierung der MFC.
  5. Ich muss mich nicht um den Titel der MessageBox kümmern, denn AfxMessageBox benutzt den hinterlegten Applikationsnamen (CWinApp::m_pszAppName) der in der MFC hinterlegt und definiert wurde.
  6. Netterweise setzt AfxMessageBox passende Icons wenn nur die Reaktionsform definiert wird, also kein Icon. (MB_OK und MB_OKCANCEL benutzt MB_ICONEXCLAMATION, MB_YESNO und MB_YESNOCANCEL benutzt MB_ICONQUESTION).

HTH

VS-Tipps&Tricks: Einfache Debug-Ausgabe mit TRACE auch in der Release Version

Wer wollte nicht schon immer mal gerne TRACE (Debug)-Ausgaben in seinem Release Programm haben ohne dafür überall OutputDebugString reinschreiben zu müssen.

Die nachfolgene kleine Klasse macht es möglich, den gewohnten Syntax des MFC TRACE Makros zu verwenden und direkt auf die Debugausgabe umzuleiten:

//    CTraceToOutputDebugString
//        Is a nice replacment class for TRACE
//        Easy to use with:
//            #undef TRACE
//            #define TRACE    CTraceToOutputDebugString()

class CTraceToOutputDebugString
{
public:
    // Non Unicode output helper
    void operator()(PCSTR pszFormat, ...)
    {
        va_list ptr;
        va_start(ptr, pszFormat);
        TraceV(pszFormat,ptr);
        va_end(ptr);
    }

    // Unicode output helper
    void operator()(PCWSTR pszFormat, ...)
    {
        va_list ptr;
        va_start(ptr, pszFormat);
        TraceV(pszFormat,ptr);
        va_end(ptr);
    }

private:
    // Non Unicode output helper
    void TraceV(PCSTR pszFormat, va_list args)
    {
        // Format the output buffer
        char szBuffer[1024];
        _vsnprintf(szBuffer, _countof(szBuffer), pszFormat, args);
        OutputDebugStringA(szBuffer);
    }

    // Unicode output helper
    void TraceV(PCWSTR pszFormat, va_list args)
    {
        wchar_t szBuffer[1024];
        _vsnwprintf(szBuffer, _countof(szBuffer), pszFormat, args);
        OutputDebugStringW(szBuffer);
    }
};

Durch den obenstehenden Code kann man auch in einer Release Version Trace Ausgaben erzeugen und z.B. mit DebugView.exe (Sysinternals) sichtbar machen, ohne evtl. weitere Anpassungen vornehmen zu müssen:

// Activate my special tracer
#undef TRACE
#define TRACE    CTraceToOutputDebugString()

void Foo()
{
     // Sometime usefull to see the output in a release version too
     TRACE(__FUNCTION__ " called at %d\n", GetTickCount());
}

Die Funktion ReportFault unter Vista kehrt nicht mehr zurück, entgegen der Dokumentation

Wer unter Windows XP angefangen die FaultRep.dll für Crash-Reports zu verwenden, wird unter Vista eine üble Erfahrung machen. Entgegen der Dokumentation kehrt ReportFault unter Vista nicht zurück.

Das ist besonders lästig, wenn man nach dem Melden des Fehlers aufgrund des Feedbacks des Kunden noch selber Aktivitäten in der eigenen Software vorgesehen hatte.

Wieder ein Fall wo es schwierig ist zwischen verschiedenen Windows-Betriebssystemen kompatibel zu bleiben. Da hat man sich auf Windows XP eingelassen und unter Vista ist das entsprechende Interface schon wieder deprecated.