Eine kleine Rezension zu dem Outdoor Navi Medion S3857

Ich war neugierig weil ich mir für Fahrradtouren, einige Wanderurlaube und auch für ein wenig Geocachen ein handliches Navi zulegen wollte. Das S3857 von Medion im Bundle mit einem Bandee Gurt erschien mir preiswert und ich dachte ehe man so ein Gerät nicht in den Fingern hat kann man dies auch nicht beurteilen.

Hier, was beim Kennenlernen herauskam!

Positiv:

+ Äußerlich und von der Verarbeitung super
+ 8GB Speicher mehr als ausreichend
+ sehr stabiler und komfortabler Fahrradhalter dabei
+ Netzteil mit dabei
+ Schöne und flexible Fahrradlenkerhalter dabei
+ Routenberechnung gut und flott
+ Geocaching Funktionen gut
+ Genauigkeit sehr gut
+ attraktiver Preis für ein Touchscreen-Gerät
+ Bedienung einfach (gut bis zufriedenstellend)

Negativ:

Leider reagiert die Karte beim Ziehen zu träge und zu langsam
 die Karte springt sehr stark bei flotter Bewegung (Fahrrad, Auto)
– man setzt oft unwillkürlich und ungewollt Waypoints, obwohl man nur das Menü aktivieren will
– oft werden auch Waypoints gesetzt weil das Gerät nicht reagiert und man denkt man müsse noch mal tippen
 braucht doch sehr lange nach dem „kalten“ Einschalten bis zur ersten Positionsbestimmung
 wenn man etwas mehr Waypoints (Caches) hat (ca. 700 und mehr), wird das Gerät fast nicht mehr bedienbar
Software Updates sind schon länger angekündigt aber keine bisher weitern da. (Stand 10.2011)
 Support bei Medion, liest die Emails nicht richtig und verwechselt einen mit normalen Navi-Kunden…
– Support am Telefon teilweise ahnungslos über die eigenen Produkte
 man kann Waypoints/Caches/Tracks nur als Ganzes löschen oder einzeln, löschen (sehr umständllich)
 man kann interne Waypoints/Tracks/Caches nicht mit Software vom PC-verwalten.
 keine Stromsparfunktionen (ausschalten des Displays), obwohl im Handbuch beschrieben (soll angeblich mit einem Softwareupdate kommen).
 man kann OSM Karten nur in dem Format aufspielen, dass von Medion kommt. Eigene Karten sind nicht einspielbar. Kartenmaterial aus 07/2011. Erst im Februar kam das nächste Update. Standdatum der Karten ist mir unbekannt. Warum nicht alle 3 Monate ein Update?

Fazit:
Eigentlich ein attraktives und billiges Gerät mit guter Verarbeitung. Aber!
Der letzte Punkt in der Negativliste ist eigentlich der Killer. Wenn man also aktuelle Karten von http://www.openmtbmap.org laden möchte ist das nicht möglich. Hier sollte Medion sich unbedingt überlegen eigene Software freizugeben, die die Karten kompilieren kann.
Und auch was die Verwaltungssoftware betrifft müsste sich noch etwas ändern. Das man nicht mehrere Einträge (Waypoints, Tracks, Caches) auf einmal verwalten kann ist auch ein no go.
An der internen Software gäbe es noch ein paar Verbesserungen wie z.B. ein Stromsparmodus für das Display und etwas gegen das versehentliches setzen von Waypoints.

Das Gesamtbild war zu enttäuschend für mich und ich bin dann doch bei einem anderen Gerät gelandet.

PS: Meine Rezension basiert nicht auf dem Update für die Firmware R11, die am 15.03.2012 veröffentlicht wurde.  Hier mag sich einiges zum Positiven geändert haben. Insofern ist meine Rezension nicht ganz aktuell. Ich habe das Gerät Anfang Februar selbst ca. 6 Tage im Test gehabt.

Das Update für Microsoft Visual Studio 2010 Service Pack 1 (KB2635973) macht Visual-Studio instabil

Ich habe eindeutig und nachvollziehbar die Erfahrung gemacht, dass dieser Fix Update für Microsoft Visual Studio 2010 Service Pack 1 (KB2635973) Visual-Studio 2010 instabil macht. (siehe auch http://support.microsoft.com/?kbid=2635973)

Ich habe seit längerer Zeit immer wieder Abstürze in Visual-Studio. Nachvollziehbar ist in den Dumps zu sehen, dass dies immer dann passiert wenn der Garbage-Collector anläuft. Es ist auch immer die selbe Stelle in den selben Modulen.

Oft verschwindet eine offene Visual-Studio Instanz, die im Hintergrund offen war, während ich z.B. in Outlook eine Email schreibe einfach vom Bildschirm und startet erneut. Ich sehe dann ein „blinken“ in der Startleiste. Die Solution ist natürlich geschlossen. Dateien wurde nicht gesichert (können aber meistens recovert werden).
Oder ich arbeite in einem großen Projekt und Tippe meistens eine Klammer, einen Punkt oder einen Strich-Größerzeichen und Intellisense springt an und crashed meine Anwendung.

Ich habe mir sogar die Mühe gemacht 4 Arbeitstage ohne Addins zu arbeiten um zu prüfen ob ein Addin der Verursacher war. Ich kam mir ohne VA-X und Powertools wie Fingeramputiert vor. Dennoch kam es immer wieder zu Crashes, der genau gleichen Art. Meistens immer in großen Projekten.

Ich habe natürlich einen Case dazu, auf dem sich aber eigentlich nichts tut, obwohl Microsoft haufenweise Dumps von mir bekommen hat:
http://connect.microsoft.com/VisualStudio/feedback/details/635653/crash-while-navigating-in-vs-2010-and-crashes-when-vs-is-inactive-in-the-background

Allerdings bekam ich jetzt einen Tipp von einem Microsoft Mitarbeiter in diesem Case, den oben genannten  Fix zu deinstallieren.
Die Crashes sind nicht weg, aber sind eindeutig weniger geworden ❗
Wenn man sich die Daten ansieht merkt man auch schnell, dass ich diesen Case auch veröffentlicht, bevor der besagte Fix KB2635973 herauskam.

Tipp: Wer also mit einer Englischen VS-Version arbeitet sollte diesen Hotfix meiner Meinung nach deinstallieren ❗

GetComboBoxInfo liefert kein hwndItem, wenn die Applikation kein Common-Control 6.0 Manifest benutzt

Es ist einfach ärgerlich, dass die Änderungen, die an der API mit den Common-Control 6.0 so mies dokumentiert sind.

Wir haben eine neu programmierte Standardklasse in ein selten benutzes (uraltes) Tool übernommen.
Auf einmal funktionierten Teile der UI nicht mehr richtig, die in unseren Produkten bisher fehlerfrei gearbeitet haben. Speziell hatten wir Probleme mit der Anzeige von Comboboxen.

Die Ursache war schnell gefunden:
GetComboBoxInfo liefert für hwndItem immer NULL, wenn die Applikation kein Common-Control 6.0 benutzt.
Es wäre alles viel schneller entdeckt worden, wären passende ASSERTs eingebaut worden an den Stellen, an denen man auch etwas bestimmtest erwartet. Eben hier, dass hWndItem nicht NULL ist. Aber vermutlich dachte der Programmierer: Wenn ich schon eine Information bekomme, dann ist diese Information bestimmt auch richtig und vollständig.
Pustekuchen … 🙁 … aber wer will ihm das übel nehmen.

Das steht in der Doku zu COMBOBOXINFO natürlich nirgends drin (bzw. jetzt natürlich schon, weil ich eine entsprechende Community Addition gemacht habe).
http://msdn.microsoft.com/en-us/library/windows/desktop/bb775798(v=vs.85).aspx

Tool-Tipp: Royal TS, die etwas andere Art mit Remote Desktop Verbindungen umzugehen

Mit der weiten Verbreitung von virtuellen Maschinen wird der Remote Desktop zum alltäglichen Werkzeug.  Wer viele Verbindungen verwalten muss, hat sich bestimmt auch den Desktop mit Links zugebaut… 😉

Dabei geht es auch viel einfacher und extrem komfortabel mit Royal-TS (aktuell Version 2.0)
Mehrere Verbindungen luxuriös in einer Oberfläche verwalten. Ob Fullscreen oder im Fenster. Dazu noch einige nette Features,

Mehr unter:
http://www.code4ward.net/main/

Die Beta 1 für VS-11 ist da!

Wie angekündigt wurde die VS-11 Beta 1 heute veröffentlicht.
Jetzt kann man auch die neue VS komplett testen und nicht nur den neuen Compiler mit den speziellen Erweiterungen für die Windows RT für Metrostyle Applikationen zu erzeugen, der ja schon in einem Developer Preview veröffentlicht wurde.

http://www.microsoft.com/visualstudio/11/de-de/downloads

Diese Beta Version hat bereits eine Go-Live Lizenz und darf produktiv genutzt werden.
Neu in den ganzen Paketen ist eine kostenlose TFS-Express Editition für bis zu 5 Entwickler.
Neu ist auch, dass es jetzt schon in der Beta 1 Sprachpakete zum herunterladen gibt. Wer also in Deutsch testen will, kann das jetzt schon tun.

Wenn der IE9 seine Tab-Icons / Favicons nicht anzeigen will

Vermutlich ist es aktuell zu kalt, die Luftfeuchtigkeit ist zu hoch oder sonst etwas hat meinen Internet Explorer 9 verschnupft.
So sollte es aussehen:

Aber bei mir erscheint nur das IE9 Icon auf jedem Tab:

Alle schönen FAVICONS sinf weg.
Wenn man es gewohnt ist, dann sucht man seine Tabs schon eher visuell nach dem Icon als nach dem Text der darauf steht.
Lästig! Also wie beheben wir das?

Ich musste etwas länger googlen. Alles mögliche wurde empfohlen: IE-temporäre Dateien löschen; Icon-Cache von Windows löschen… funktioniert alles nicht.

Auf einer englischen Seite fand ich dann einen Hinweis auf den Browserverlauf (den ich damit gar nicht in Verbindung gebracht habe).
Aber OK. im Internet Explorer -> Extras -> Internetoptionen -> Löschen -> Brwoservrlauf.
Danach sah wieder alles so aus wie gewohnt. Schade, dass der Browserverlauf nun weg ist und damit auch die Seite mit den beliebtesten Sites, weil ich auch den gerne benutze, aber die Icons waren mir wichtiger.

Ich denke die Würfel sind gefallen: Mit VS-11 wird keine Entwicklung für Windows XP möglich sein

Ich habe bereits in einem anderen Artikel dazu geschrieben:
vNext (VS-2011): Im aktuellen Preview kann man keine Programme mehr für XP entwickeln

Offiziell gibt es dazu immer noch nichts zu sagen, nur möchte ich dennoch einiges dazu schreiben:

  • Es gibt eine rege Diskussion von MVPs mit Microsoft zu diesem Thema.
  • Das Thema wird aber auch von MVPs kontrovers diskutiert. Nicht wenige sind dafür XP Entwicklung außen vor zu lassen.
  • Aktuell muss ich davon ausgehen, dass es nicht möglich sein wird mit VS-11 XP Software zu entwickeln.

Ich schließe dies einfach auch aus dem strickten Schweigen von Microsoft. Es gibt keine Diskussion zu dem Thema und jedes Mitglied, der Produktgruppe, die man auf einem C++ Day erwischt, windet sich sagt eine dieser Antworten:

  • Das weiß ich nicht
  • Das habe ich nicht zu entscheiden

Oder man sagt nichts:

  • markanterweise sagt kommt nicht mal ein Satz wie „This is good Feedback“ (* siehe unten), was im allgemeinen darauf hin deutet, dass man einen Wunden Punkt getroffen hat.
  • und beachte, dass zu dem Eintrag auf Connect kein Microsoft Mitarbeiter in irgend einer Form Stellung genommen hat, die auf ein „Überdenken“ dieser Entscheidung auch nur hindeuten könnte.

Ich ziehe also Schlussfolgerungen alleine aus meinen Gesprächen mit Microsoft Mitarbeitern, die aber ja nichts sagen… 😉
Würde hier etwas noch offen und möglich sein, wäre zumindest ein „Gerücht“ vorhanden und meine Blog-Leser können sich darauf verlassen, dass ich dann hier nichts schreiben würde, weil ich ja unter einem Non-Disclosrure-Agreement stehe und nichts (inoffizielles) sagen darf.

Ich ziehe nun aus dem „offiziellen Schweigen“ (oder ist es doch ein inoffizielles Schweigen) von Microsoft meine eigenen Rückschlüsse und das bedeutet:

Mit 99,9% Wahrscheinlichkeit wird VS-11 Windows XP nicht als Zielplattform unterstützen ❗

PS: Dies ist meine rein persönliche Meinung.
PPS: Ich will keine Argumente hier noch mal aufführen die diese Entscheidung für falsch halten. Dazu kann man genug auf Connect lesen.
Ich befürchte allerdings, dass diese Entscheidung Microsoft XP nicht mehr zu unterstützen, einer schnellen und weiten Verbreitung von VS-2012 sherim Wege stehen wird.
PPPS: Man beachte das Windows XP noch einen Support durch Microsoft bis 2014 hat!
PPPPS: Ich denke zu 100% wird das feststehen wenn die erste Beta am 29.02.2012 heraus kommt.

* zu This is good feedback!
Das ist unter alt gedienten MVPs mehr oder weniger ein Running Gag. I.A. benutzt ein Microsoft Mitarbeiter diesen Begriff auf ein Thema mit berechtigter Kritik, an dem es in den nächsten Releases der Produkte keine Änderung geben wird. D.h. also übersetzt: „Wir haben eure Kritik gehört, werden aber nichts daran ändern…“ 😉

Kleines Resumé aus dem C++ Day am 07.02.2012 in Bad Homburg v.d.H.

Hier ein paar Gedanken zum C++Day in Bad Homburg. v.d.H.. Die Zeilen hier geben meine ganz persönliche Meinung wieder. Kommentare (auch mit abweichender Meinung) sind hier gerne gesehen.

Es hat sich gelohnt:

  • alleine schon weil (ungeplant und überraschenderweise) 2 MS-Mitarbeiter aus dem Produktteam anwesend waren.
  • Und man dadurch detailiert und direkt einige Fragen loswerden konnte.

Zu den Vorträgen:

  • Interessent, aber eigentlich nicht wirklich viel neues was zu sehen war.
    Große Teile habe ich in den Previews TR1  für VS-2008 (Featurepack) und VS-2010 schon in 2008+2009 gesehen 😉
  • Wieder etwas zu viel Gewicht auf Parallelisierung. OK. Es ist ein Thema. Aber ehrlich gesagt wüsste ich nur einen kleinen Teilbereich meiner aktuellen Projekte wo ein Einsatz dieser Tools Sinn macht.
  • Schön zu sehen, dass sich endlich auch etwas mehr im ALM Bereich für C++ tut.

Zwischen den Zeilen herausgehört (und manchmal ganz offen ausgesprochen):

  • Man kann wirklich hören, dass Microsoft der Sprache C++ neuen Raum gibt.
  • Ressourcen sparen zu entwickeln ist eben immer noch leichter mit einer Hochsprache wie C++. Das wusste ich eigentlich schon immer, aber manch einer hat das irgendwie im .Net-Trubel übersehen 😉
  • Die neuen Features in C++11 machen es leichter „fehlerfreie“ Programme zu schreiben. Es lohnt unbedingt sich mit den neuen Features auseinanderzusetzen und diese auch zu nutzen.
  • Ja es geht weiter. An den neuen Compiler Features für C++11 wird fieberhaft gearbeitet. Evtl. werden manche Features noch nicht im nächsten Release (VS-2012?) drin sein, aber in einem Featurepack (kennen wir ja schon) wird nachgeliefert.

Augeschnappt habe ich Stimmungen und Stimmen:

  • Es erstaunt mich immer wieder wie oft „alte Dinge“ (TR1), die zum Teil schon VS-2008 SP1 veröffentlicht wurden, immer noch nicht unter den Entwicklern angekommen sind. Es ist erschreckend wie hoch das Beharrungsvermögen auf alten Compilern und Libraries ist.
  •  Es erstaunt mich auch, dass viele Entwickler scheinbar an den neuen Features von C++11 vorbeigehen oder sich nicht wirklich so eingehend damit befassen, dass es auch aktiv genutzt wird.
  • Und es erstaunt mich auch, dass bei den Chefs und Projektverantwortlichen nicht angekommen ist, dass mit C++11 und den neueren Microsoft Compilern, Tools vorhanden sind die wirklich die Produktivitt steigern, wenn man diese auch einsetzt.
  • Für mich deshalb unfassbar wie viele noch VC6 benutzen (oft genug müssen). 😉
  • Es gibt immer noch zu viele Ängste vor dem Umstieg auf neue VS Versionen.
    Meine Erfahrung ist, dass seit VS-2005 ein wechsel auf neue VS-Versionen (2008/2010) spührbar neues gebracht hat, aber kaum Probleme bei der Umstellung mit sich brachte. „Projekte übernommen und es läuft“ war meine Erfahrung.

Was würde ich mir für die Zukunft auf C++ (Days/Konferenzen) wünschen:

  • Schön wäre es, wenn man einmal Sprecher finden würde, die wirklich aktive Projekte betreuen, die in C++ realisiert werden. Leider haben die meisten Sessions von deutschen Sprechern oft etwas künstliches, weil sie oft selbst nicht mehr C++ Projekte betreuen sondern doch eher mit .NET „eigentlich“ ihr Geld verdienen.
  • Nicht selten sind die Vorträge geclonte Vorträge von Sessions die irgendwo anders gehalten wurden.
  • Gut wenn man C++ Gurus als Sprecher findet, aber auch hier wird es oft blutleer weil abgehoben.
    Ich hätte manchmal gerne etwas dazwischen 😉

Grundsätzlich danke an Christian Binder (Microsoft), der sich immer wieder für C++ Veranstaltungen in Deutschland bemüht, obwohl ALM eher sein Thema ist.
Es ist schade, dass Microsoft in Deutschland niemanden Verantwortlichen hat, der wirklich auch mit C++ arbeitet und dem entsprechend auch das Produkt wirklich am Herzen liegt.

PS: Die Folien werden voraussichtlich auf dem Blog von Christian Binder veröffentlicht werden.

PPS: Ich merke selbst für mich, dass ich mir zu wenig Zeit nehme mit neuen Werkzeugen (z.B. Windows 8 Developer Preview) zu spielen um deren Produktivitätsvorteile (und manchmal auch Nachteile) besser zu erkennen. Alleine deshalb kann ich jedem nur empfehlen solche C++Days zu nutzen um wenigstens dadurch über den eigenen Tellerrand hinaus zu gucken. Eigentlich mache ich das viel zu selten.

Manchmal der letzte Retter in der Not: VA-X und die interne Historie

So geht es manchmal:

  • Da arbeitet man 4, 8, 12 oder 16 Stunden an einem Modul.
  • Alles sieht gut aus, nicht mehr lange und wir können einchecken.
  • Du änderst noch dies und das, steckst noch mal 2 Stunden Arbeit rein weil noch was optimiert werden soll und auf einmal merkst Du dass Du Dich verrannt hast. Die letzten 2 Stunden Arbeit hattest Du irgendwie das Gehirn nicht eingeschaltet, x-Änderungen gemacht, die nun alle Sch…sind.
  • Undo ist nicht mehr, weil Du schon andere Projekte offen hattest bzw. einmal VS abgeraucht ist.
  • Du hast Bockmist gebaut und jetzt willst Du auf den Stand von vor 4 Stunden zurück, oder den von gestern Abend.
  • Ein Shelveset hast Du im TFS nicht angelegt. Das machst Du nur wenn Du ins Wochenende gehst, oder Deinen Kollegen was weiterreichen musst.

Was nun? 😮

Als VA-X Benutzer (VisualAssist X http://www.wholetomato.com) hat man tatsächlich noch ein Backup!
Und zwar nicht nur eines, sondern ein paar.
In meinem History Ordner von VA-X
C:\Users\USER\AppData\Local\Microsoft\VisualStudio\10.0\Extensions\Whole Tomato Software\Visual Assist X\VERSION\Data\vs10\history\
werde ich fündig…

Ufff… :mrgreen:

Ich habe dieses Backup mittlerweile schon so oft verwendet, dass ich dazu übergangen bin diesen Ordner umzulegen an eine Stelle an die ich schneller dran komme. Das geht über den Registry Schlüssel HKCU\Software\Whole Tomato\UserDataDir.

Wer mehr dazu wissen will findet hier weitere Infos:
http://www.wholetomato.com/forum/topic.asp?TOPIC_ID=6865

Nachtrag (30.01.2012):
Damit diese Funktion auch verfügbar ist muss im VA-X die Auto Recovery Option eingeschaltet sein.
VA-X -> Options -> Performance -> Enable Auto Recovery

Visual Studio 2010 komplett entfernen bzw. die Unmöglichkeit es richtig zu tun

Immer wieder mal lese ich von Problemen bei der Installation oder mit Installationen von VS-2010. Ich hatte den Fall noch nie, aber es gibt scheinbar immer wieder Installationen in denen der Wurm drin ist.

VS-2010 installiert eine Unmenge an Komponenten und Programmteilen. Die meisten können einfach deinstalliert/gelöscht werden. Aber es bleiben immer noch ein Haufen DLLs/ActiveX Controls und Registry Einträge und Verweise auf Verzeichnisse. Und leider gibt es für die Visual Studio 2010 keinen richtigen Uninstaller, der auch alle Artefakte löscht und deshalb kann ich gleich zu Anfang sagen, dass man außer der Deinstallation wirklich wenig tun kann.
Eine Reparaturinstallation sollte man aber bei einer bestehenden Installation in jedem Fall einmal, bevor man zu härteren Maßnahmen greift. Die wirkt oft schon Wunder.

Im Netz gibt es das folgende Utility: Visual Studio 2010 Uninstall Utility:
http://archive.msdn.microsoft.com/vs2010uninstall
Das Tool hat drei Operationsweisen die man in dem obigen Link erklärt findet.
Das Tool funktioniert eigentlich ohne Probleme aber benutzt auch nur auf dem MSI Uninstall Prozess auf, und dabei berücksichtigt es nicht einmal Servicepacks. Sollte man also das SP1 von Visual Studio 2010 installiert haben, dann muss man dieses vorher selber entfernen.

Das dieses Tool macht aber auch nur die Arbeit halb. Das erkennt man mit einem schnellen Blick in Registry. Der Ast HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\VisualStudio\10.0 wird durch die Deinstallation nicht entfernt und man muß in diesem Fall manuell Hand anlegen.

Wenn man also persistente Probleme mit der VS-2010 Installation hat, die man nicht über die Setup-Logs oder mit Tipps aus den Foren lösen kann, dann bleibt nach meiner Meinung nur der harte Weg den Rechner neu aufzusetzen. Bisher bin ich davon verschont geblieben und meine Installation haben immer von Rechnerwechsel zu Rechnerwechsel gehalten.